Mönchengladbach Die Gastronomie zieht ins Freie

Mönchengladbach · Zahlreiche Kneipen und Restaurants haben aufgrund der frühlingshaften Temperaturen nun Genehmigungen für ihre Außenbereiche beantragt. Die Gebühren pro Quadratmeter liegen in Gladbach unter dem NRW-Durchschnitt.

 Ein Glas Wein oder ein kühles Bierchen? Gestern Mittag war schon viel los auf dem Alten Markt.

Ein Glas Wein oder ein kühles Bierchen? Gestern Mittag war schon viel los auf dem Alten Markt.

Foto: Detlef Ilgner

Die positiven Wetter-Prognosen der kommenden Tage und Wochen geben zahlreichen Gastronomen im Stadtgebiet Anlass zur Erweiterung ihrer Ladenfläche. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, haben bereits um die 20 Läden - vor allem auf dem Alten Markt und dem Kapuzinerplatz, sowie dem Rheydter Marktplatz und der Hauptstraße - Genehmigungen dafür bei der Stadtverwaltung erhalten. Die Stadt erwartet ab dem kommenden Wochenende bei zu erwartenden Temperaturen von 20 Grad einen weiteren Zuwachs von Anträgen.

Die Kosten für die Genehmigung fallen je nach Standort der Gastronomie unterschiedlich aus. So beträgt die Sondernutzungsgebühr für das Aufstellen von Tischen und Stühlen im Innenstadtbereich von Mönchengladbach und Rheydt 4,10 Euro pro Quadratmeter und gilt für jeden angefangenen Monat. In der sogenannten "Zone 2", den Geschäftsvierteln in den Bezirken und Stadtteilen ist die Gebühr geringer und liegt bei 3,05 Euro, im restlichen Gebieten bei 2,05 Euro. Nach einer Umfrage des Bundes der Steuerzahler stand Mönchengladbach 2014 im Vergleich zu den anderen 55 Städten in NRW mit mehr als 60 000 Einwohnern im Mittelfeld der Tabelle und knapp unter dem Durchschnittswert von 4,42 Euro pro Quadratmeter. An der Spitze lag im letzten Jahr die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn, wo die Wirte für das Platzieren von Stühlen und Tischen im Außenbereich zehn Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen mussten.

Uwe Schmitz, Geschäftsführer des Graefen & König auf dem Alten Markt kann bereits in diesen Tagen von zahlreichen Kunden berichten, die Kuchen, Bierchen und Co. an der frischen Luft verzehren: "Die Leute brennen darauf, sich nach draußen in die Sonne zu setzen. Das ist für viele ein absolutes Highlight während der Zeit der warmen Temperaturen. An einigen Tagen waren sogar in diesem Jahr schon alle Tische besetzt." Im vergangenen Jahr, als der Winter noch deutlich milder ausfiel, stellte das Team bereits im März die Zeichen auf Sommer. Marta Ottorino (56), gleich gegenüber vom Graefen, hat die Stühle und Tische ihres Eiscafés ebenfalls schon im März ausgepackt. "Außengastronomie lohnt sich natürlich nur, wenn auch das Wetter schön ist", sagt sie. Schönes Wetter wird sie zukünftig reichlich genießen dürfen. Sie zieht Ende des Jahres nach Italien.

Reichlich Erfahrung in der Gastronomie kann Miro Amanatidis (46) vorweisen: Er ist seit bereits 27 Jahren in der Gastronomie beschäftigt. Auch vor seinem Café Deja Vu auf dem Alten Markt haben es sich Gäste draußen gemütlich gemacht. Er hat die Genehmigung bis September beantragt. Während sich alle Gladbacher nach den ersten richtigen Sonnenstrahlen sehnen, wird Boris Bernsdorf von Ici Paris auf der Wallstraße noch etwas warten, bis er seinen Kunden auch außerhalb seiner gerade frisch renovierten Baguetterie einen Platz anbieten kann. "Durch die Sogwirkung hier im Lindenhof ist es einfach noch viel zu schattig und kalt. Erst wenn es richtig heiß wird, wollen sich die Leute hier in den Schatten setzen. Aber das dauert noch ein wenig."

Trotzdem werden es die Gladbacher an diesem Wochenende wohl gerade noch verschmerzen können, dass die Temperaturen noch nicht "zu heiß" werden. Für ein bisschen Sommer-Gefühl wird aber ob der gemütlichen Sitzmöglichkeiten im Stadtgebiet auf jeden Fall gesorgt sein.

(RP)
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