Mönchengladbach Zahl der Arbeitslosen steigt leicht, aber Fachkräfte fehlen

Mönchengladbach · Die positive Phase auf dem Mönchengladbacher Arbeitsmarkt vom Herbst 2016, als die Arbeitslosenquote deutlich unter zehn Prozent gesunken war, wird aktuell nicht erreicht. Die Quote lag im Februar bei 10,7 Prozent, 0,9 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. "Aber wir haben einen stabilen Arbeitsmarkt mit guten Chancen für qualifizierte Menschen", sagt Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach.

Die Situation ist paradox: Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Mönchengladbach seit Februar 2017 leicht um 1467 auf 14.760. Ebenfalls steigt die Zahl der offenen sozialversicherungspflichtigen Stellen: Im Februar wurden 1432 gemeldet, das waren 195 mehr als am Januar und in etwa so viele wie ein Jahr zuvor. "Wir haben viele Stellen, viele Arbeitslose, aber bei diesen eben auch einen hohen Qualifizierungsbedarf", sagt Schoofs. Der steigende Bedarf an Fachkräften bereite ihr Sorgen: "Darum setzen wir weiterhin auf das Thema Qualifizierung und Ausbildung." Die Chancen, dadurch einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten, seien schon lange nicht mehr so gut gewesen wie jetzt.

Relativ positiv entwickelt sich die Jugendarbeitslosigkeit: In Mönchengladbach und dem Rhein-Kreis-Neuss, der zum Bereich der Agentur für Arbeit gehört, ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen von mehr als 2500 Mitte 2017 auf 2000 Ende des Jahres gesunken und hat sich im Februar bei 2263 eingependelt. Schoofs verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf die Aktionen in der bundesweiten "Woche der Ausbildung". Dazu gehörte gestern Nachmittag die KREIHA-Börse bei der Kreishandwerkerschaft, bei der sich Jugendliche über Ausbildungsberufe und Studienmöglichkeiten im Handwerk informieren konnten. Am Montag war die Berufsberatung zum dritten Mal im Einkaufszentrum Minto und am 22. Februar ging es um die berufliche Ausbildung im Bankenbereich.

"Die Vielfalt der Angebote zur Berufsorientierung soll helfen, den richtigen Weg zu finden", sagt Schoofs. Weitere Informationen für diese junge Zielgruppe werden verstärkt auf der Info-App unter www.arbeitsagentur.de angeboten.

Zuwächse gab es bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zum Stichtag 30. Juni 2017 waren dies in Mönchengladbach 241.688, das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 1,7 Prozent. Der Bereich Logistik liegt dabei mit 19.529 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Mittelfeld. Die meisten sind in den Branchen Handel/Kfz-Werkstätten (44.716), verarbeitendes Gewerbe (42.945) sowie Gesundheits- und Sozialwesen (37.016) zu finden.

(dr)
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