Mönchengladbach Wettbewerb: Offenburger rappt bestes Heimat-Lied über Gladbach

Mönchengladbach · Es ist ja nicht so, dass die Mönchengladbacher nicht mit Herz und Seele singen könnten. Zumindest all jene, die es mit der Borussia halten. Bei "Die Seele brennt" und "Die Elf vom Niederrhein" kribbelt es doch aber sogar bei denen, die nicht mit der Fohlenelf fiebern. Trotzdem hat sich der WDR auf die Suche nach einem neuen Heimat-Lied für Mönchengladbach gemacht.

Bevor man sich fragt, warum ausgerechnet der Vitus-Stadt diese Ehre zu teil wird - der WDR hat aus der Idee ein ganzes Format gegossen und klappert jetzt eine Stadt nach der anderen ab. Die Idee: Moderator Marco Schreyl schickt drei Musiker in eine Stadt, die sie mehr oder weniger überhaupt nicht kennen, und dann ein Heimatlied schreiben sollen. Nun könnte man sich fragen, was daran erstrebenswert ist, dass Menschen eine Liebeserklärung an eine Stadt schreiben, die ihnen bisher wenig bis nichts gesagt hat. Geht dabei nicht irgendwie der Sinn des Heimatliedes verloren? Würden Bläck Fööss mit "Du bess die Stadt" Köln so wunderschön anschmachten können, wenn sie aus Frankfurt/Oder kämen? Wohl eher nicht.

Sehens- und hörenswert ist aber trotzdem, was da am Ende rauskam. "Sounds like Heimat" begleitet die Musiker in die lokale Kulturszene oder lässt sie Menschen in der Stadt treffen. So macht sich Rapper Claudio Esposito aus Offenburg in die Vinyl Garage auf, um eine Platte von Wallenstein zu finden, die sich sampeln lässt. Die Berliner Liedermacherin Kati von Schwerin besucht das Seniorenheim und trifft auf ganz viel Herz, Schlagerproduzent Thomas Herder aus Hessen zieht es in den Borussia-Park.

Mit den fertigen Songs ging es sofort vor ein Live-Publikum. Kati von Schwerins "Eigentlich, eigentlich" sorgte ein paar Tränen, war aber ein bisschen zu wenig Lokalkolorit. Herders "Hallo, hier ist Gladbach" war auch ganz nett - am Ende aber gewann Esposito. Auch, weil er einfach am meisten Heimat ins Lied packte. Der Auftritt von "Gladbach, eine Liebe" ist genau wie die beiden anderen im Internet unter www.wdr.de/mediathek abzurufen.

(lukra)
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