Mönchengladbach Wegen Raubes vor Gericht

Mönchengladbach · Zwei Rumänen kamen als Arbeitssuchende nach Deutschland und wurden zu Mittätern.

Die beiden Angeklagten, 39 und 29 Jahre alt, waren aus Rumänien nach Deutschland gekommen, weil sie hier Arbeit suchten, berichteten die Männer gestern im Gerichtssaal. Sowohl für den 29 Jahre alten Automechaniker als auch für den 39-jährigen Koch habe es in der rumänischen Heimat nur Schwarzarbeit gegeben. Tatsächlich wurden die Männer hier zu Mittäter bei einem Raub in einem Metallverarbeitungsbetrieb in Viersen. Deshalb müssen sich die beiden seit gestern wegen schweren Raubes, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor der Zweiten Großen Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten.

Die Angeklagten zeigten sich bereits zu Prozessbeginn geständnis- und aussagebereit. Ein Dolmetscher übersetzte die Erklärungen ihrer Verteidiger. So war der 29-Jährige im Januar nach Deutschland gekommen. Ein unbekannter Vermittler hatte ihm gegen eine Geldzahlung Arbeit in der Bundesrepublik versprochen. Dazu kam es aber nicht. In einer Duisburger Kneipe sei er dann angesprochen worden. Am 5. März solle er beim Verladen von Metall helfen und dafür 150 Euro bekommen.

Der 29-Jährige erklärte sich bereit und stieg mit den Männern, die ihn angeworben hatten, in ein Fahrzeug. In dem Wagen saß bereits der 39 Jahre alte Mitangeklagte. Der Wagen sei von dem Fahrer zu einem Viersener Betriebsgelände gesteuert worden. Dort sollten Metallrohre mit einem Gesamtgewicht von vier Tonnen im Wert von 16 000 Euro verladen werden. Die Angeklagten gaben zu, beim Vorbereiten und Verladen geholfen zu haben. Doch plötzlich sei gerufen worden: "Da ist die Polizei - alle weg.

" Die Angeklagten stiegen hinten in den Transporter, der dann auf die inzwischen eingetroffenen Polizeibeamten zugefahren sein soll. Ein Polizeibeamter erinnerte sich gestern an den Einsatz auf dem Betriebsgelände: "Ich sah, wie mehrere Personen in den Transporter stiegen und wegfuhren. Ich habe sie mit der Taschenlampe angeleuchtet und zum Stehenbleiben aufgefordert. Doch die fuhren auf das Tor zu, an dem unsere Kollegin stand.""Der fährt mich über den Haufen", soll die Kollegin des Polizeibeamten geschrien haben.

Sie sei zur Seite gesprungen. Dann habe es gekracht, so der Zeuge. Später habe man das Fahrzeug verlassen auf der Straße gefunden, mit Metallstangen beladen. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

(RP)
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