Mönchengladbach Waschen, Legen und Föhnen für die Deutsche Kinderkrebshilfe

Mönchengladbach · Manchmal bedarf es nur eines Kamms und einer Schere, um Gutes zu tun. Dieser Überzeugung war Gafur Göv (24) schon als Lehrling. "Ich bin immer früh morgens nach Neuss zur Arbeit gefahren. Da habe ich die Obdachlosen gesehen und wollte ihnen irgendwie helfen." Er musste nicht lange überlegen und begann, kostenlos Haare zu schneiden. Vier Jahre lang unterstützte er die Menschen, für die so eine scheinbar alltägliche Dienstleistung einen wahren Luxus darstellte. Mittlerweile ist der junge Friseur Chef eines eigenen Salons. Trotzdem findet er weiterhin die Zeit, sich für den guten Zweck zu engagieren. Dieses Jahr wollte Göv etwas anderes machen und entschied sich recht schnell für die Unterstützung von Kindern, die an Krebs leiden. Deswegen konnten sich am Samstag die Besucher von Mönchengladbachs Einkaufsmeile einen ganzen Tag lang ihre Haare für einen guten Zweck schneiden lassen.

 Tülay Calli (Hairlife Hairdesign) schneidet die Haare von Regina Roick. Rechts: Gafur Göv vom Exclusiv-Herrenstudio.

Tülay Calli (Hairlife Hairdesign) schneidet die Haare von Regina Roick. Rechts: Gafur Göv vom Exclusiv-Herrenstudio.

Foto: Raupold

Gegen eine Spende für die Deutsche Kinderkrebshilfe boten drei junge Friseursalons ihre Dienste auf dem Alter Markt an. Die Einrichtung war zuerst sehr überrascht von dem ambitionierten Vorhaben. "Sie fragten uns: ,Ihr wollt wirklich den ganzen Tag Haare schneiden und das ganze Geld spenden?'", erinnert sich Göv an das erste Telefonat. "Sie waren dann aber von unserer Idee schnell begeistert und haben unsere Aktion auf ihrer Facebook-Seite angekündigt."

Die Kinderkrebshilfe hatte er also schon mal überzeugt. Aber was sagte die Stadt dazu? "Meine zwei Kollegen meinten, dass wir das nie durchbekommen würden", erzählt Göv. Von dieser Vermutung hat er sich aber nicht verunsichern lassen und kontaktierte die entsprechenden Stellen. Schnell war die Genehmigung für sein Vorhaben erteilt. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt war wirklich problemlos", freut sich Göv.

Für den eigenwilligen Friseurmeister ist das Ende des Engagements noch lange nicht erreicht. Sein nächstes ambitioniertes Vorhaben: "Wir wollen einen Weltrekord aufstellen. Wir möchten durch Europa reisen und in den Städten gegen eine Spende für die Kinderkrebshilfe Haare schneiden." Den Antrag für einen Eintrag in das "Guinnessbuch der Rekorde" habe er bereits gestellt.

(dge)
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