Mönchengladbach Vorster Busch: Stadt warnt vor dem Baden im ehemaligen Baggersee

Mönchengladbach · Nach dem Bibbern im Mai gibt es endlich Badewetter bei sommerlichen Temperaturen. Aber Achtung: Wer sich abkühlen möchte, sollte ins Schwimmbad gegen.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Denn "Baggerseen sind keine natürlichen Schwimmbäder, sondern schlicht verlassene Baustellen", betont die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Mönchengladbach. Die Stadt warnt insbesondere vor den nicht sichtbaren Gefahren im Vorster Busch und weist eindringlich auf die Beachtung des von der Naturschutzbehörde ausgesprochenen Badeverbots hin.

Die Gefahren lauern unter der Oberfläche. Bereits alte Bau- und Betonteile oder Stromkabel machen das Baden zum unkalkulierbaren Risiko. Die Ufer sind nicht befestigt und können steil abfallen. Eiskalte Unterströmungen und die fehlende Sichttiefe sind weitere Gefahrenmomente. Schwimmer können leicht in Panik geraten, wenn sie plötzlich in kalte Wasserschichten geraten oder keinen Grund mehr unter den Füßen spüren. Das "mal eben in den See springen" kann schnell zum Verhängnis werden, weil die Kräfte schwinden oder sich Krämpfe und Herz-Kreislauf-Beschwerden einstellen.

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Foto: dpa/Thomas Warnack

Wolfgang Ditz vom Gesundheitsamt erläutert, was im Körper passiert, wenn ein völlig verschwitzter und "aufgeheizter" Mensch ins Wasser springt: "Durch einen Reflexmechanismus kann es im ungünstigen Fall zu einer spontanen Bewusstlosigkeit kommen. Man spricht hier auch von einem atypischen Ertrinken oder dem Badetod", so Ditz.

Wer am Vorster Busch Abkühlung sucht, riskiert also nicht nur ein saftiges Bußgeld, sondern auch seine Gesundheit. "Unsere Rettungskräfte haben aufgrund des schwer zugänglichen Geländes nur eine geringe Chance, verunglückte Badende im Vorster Busch rechtzeitig zu finden und zu retten", sagt Feuerwehr-Chef Jörg Lampe. Bereits nach sechs bis zehn Minuten in dem kalten Gewässer stellen sich bei einem Ertrinkenden irreparable Hirnschäden ein. Im schlimmsten Fall folgt der endgültige Hirntod.

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Wer einen Unfall oder einen Menschen in Not an dem ehemaligen Baggersee beobachtet, sollte sofort den Notruf 112 wählen. Im Umfeld des Baggersees weisen Schildern in unmissverständlicher Deutlichkeit auf das geltende Badeverbot hin. Sichere Alternativen bieten öffentliche Frei- und Hallenbäder, denn dort ist immer eine Badeaufsicht und damit rechtzeitig Hilfe zur Stelle.

(RP)
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