Mönchengladbach Vorsicht bei der Abzocke mit den Sammel-Körben

Mönchengladbach · Wenn die Jahreszeiten wechseln stehen vielerorts wieder Plastikeimer und Wäschekörbe vor der Haustüre. "Wir brauchen dringend Schuhe" heißt es dann auf den angehefteten Zetteln. Angeblich, um damit Menschen helfen zu können, die karitativer Unterstützung bedürfen. Auf den ersten Blick scheint diese Aufforderung ihre Richtigkeit zu haben, schließlich steht auf den Sammelzetteln häufig das Logo eines gemeinnützigen Hilfsvereins. Was jedoch viele nicht wissen: Tatsächlich handelt es sich dabei um Sammlungen gewerblicher Firmen.

Davor warnt nun auch der Volksverein Mönchengladbach, der Lizenznehmer und Mitglied des Verbandes FairWertung ist. Dieser wartet und entleert im Auftrag der Katholischen Arbeitnehmerbewegung im Bistum Aachen die Sammelcontainer und sammelt auch in eigener Verantwortung Schuhe bei Schuhgeschäften, Schuhservicebetrieben und sozialen Einrichtungen. Außerdem betreibt der Volksverein Secondhand-Kleiderläden, die sich ausschließlich aus zusätzlich gesammelter Kleidung bedienen.

"Das Werben mit Wohltätigkeit hat bei der Kleidersammlung Konjunktur", warnt jedoch Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative. "Denn so kommt man leichter an abgelegte Textilien." Insbesondere bei Sammlungen mit Wäschekörben und Plastikeimern sei die Masche der Betrüger zu beobachten. Dabei mieten gewerbliche Sammelfirmen den Namen eines gemeinnützigen Vereins, um ihrer Aktion einen wohltätigen Anstrich zu geben. Die so zusammen getragene Kleidung landet dann aber nur selten bei tatsächlich Bedürftigen.

Der Volksverein und die Verbraucher Initiative raten deshalb, sich bei Sammelkörben und Plastikeimern vor der Haustür mit genügen Skepsis den Sammelaufruf durchzulesen. Besonders, wenn mit dem wohltätig klingenden Vereinsamen aus einer anderen Region geworben wird oder nur eine Handynummer angegeben ist, sollten vorsichtshalber die örtlichen Behörden informiert werden.

Grundsätzlich raten die Experten, Gebrauchtkleidung gezielt an Sozialkaufhäuser, Kleiderbörsen und an Sammler zu geben, die transparent arbeiten. So gilt auch das Logo der FairWertung-Organisation auf den Sammelzetteln oder Kleidercontainern ein Hinweis auf seriöse Unternehmen.

(RP)
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