Mönchengladbach Verbraucherberatung warnt vor krummen Geschäften mit Flüchtlingen

Mönchengladbach · In Düsseldorf sind schon Fälle gemeldet worden, in Mönchengladbach ist es möglicherweise auch schon passiert: Windige Vertreter jubeln Flüchtlingen mit falschen Versprechen unvorteilhafte Telefonverträge unter. "Nicht selten werden nichtsahnend zwei oder drei Handyverträge mit regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen unterschrieben", sagt Edda Nowak von der Verbraucherberatung in Rheydt.

 Nicht selten unterschreiben Flüchtlinge nichtsahnend zwei oder drei Handyverträge mit regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen.

Nicht selten unterschreiben Flüchtlinge nichtsahnend zwei oder drei Handyverträge mit regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen.

Foto: Sebastian Gollnow

Helfer und Betreuer von Flüchtlingen sowie deren Übersetzer sollten deshalb ein Auge auf Vertragsanbahnungen rund ums Telefonieren und Surfen haben und vor allem darauf achten, dass ihre Schützlinge nichts ungeprüft unterschreiben. "Denn nicht jeder Vertrag kann im Nachhinein widerrufen werden", warnt die Verbraucherzentrale.

Bei Vertretern, die Flüchtlinge mit lukrativen Telefon- und Geräteangeboten in ihren Shop locken oder sie in ihren Unterkünften aufsuchen, handelt es sich häufig um Vertriebler, die im Auftrag eines Telekommunikationsunternehmens unterwegs sind, um neue Kunden für zweifelhafte Verträge zu ködern. Oftmals sprechen sie die Sprache der Schutzsuchenden, preisen die Vorteile ihres Produkts - etwa ein kostenloses Smartphone als Beigabe - in den höchsten Tönen an und ziehen alle möglichen Szenarien heran, um einen Vertrag zu ergattern. Für erfolgreiche Abschlüsse winkt meist eine Provision vom Auftraggeber. Dass Flüchtlinge hierbei oft doppelt und dreifach abgezockt werden, indem sie gleich mehrere Verträge zu ähnlichen Konditionen unterjubelt bekommen, merken diese erst, wenn ihnen die erste Monatsabrechnung ins Haus flattert.

Flüchtlinge, die Probleme haben, aus einem unvorteilhaften Telefonvertrag oder einem dreisten Haustürgeschäft wieder auszusteigen, können sich mit einem Dolmetscher an die Beratungsstelle Mönchengladbach der Verbraucherzentrale NRW an der Bahnhofstraße 21 wenden. Kontakt im Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw, per E-Mail über die Adresse moenchengladbach@verbraucherzentrale.nrw oder per Telefon unter der Nummer 02166 3984101.

Nach vorheriger Terminvereinbarung und Klärung der Kostenübernahme erhalten sie dort eine individuelle Beratung bis hin zu rechtlicher Unterstützung bei der Lösung von Verbraucherproblemen. Telefonisch gibt's den passenden rechtlichen Rat auch beim Verbrauchertelefon der Verbraucherzentrale NRW werktags von 9 bis 17 Uhr unter 0900 1897969 für 1,86 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise variieren.

Unter www.vz-nrw.de/fluechtlingshilfe hat die Verbraucherzentrale NRW außerdem viele Informationen über gängige Verbraucherfragen zusammengestellt, die Engagierte in der Flüchtlingshilfe den Neuankömmlingen mit auf den Weg geben können.

(gap)
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