Mönchengladbach Urteile nach Attacke unter Fußballfans

Mönchengladbach · Vier Angeklagte, im Alltag brave Familienväter aus Mönchengladbach, mussten gestern zum ersten Mal vor Gericht auf einer Anklagebank Platz nehmen. Die Borussen-Fans waren wegen gefährlicher Körperverletzung und Nötigung angeklagt. Am 28. August 2014 waren die 28, 29 und 46 Jahre alten Männer im Vorfeld des Fußball-Europapokalspiels von Borussia Mönchengladbach gegen FK Sarajevo auf eine Besuchergruppe gestoßen. In einer aufgeheizten Stimmung stürzten sich die Angeklagten auf die Sarajevo-Fans und attackierten sie mit Schlägen und Tritten.

Bei einer Begegnung eine Woche zuvor hatten die Gladbacher in Sarajevo wohl unangenehme Erfahrungen gemacht.

Im August sollen sie den Sarajevo-Fans Schals und Trikots vom Leib gerissen haben, was die Angeklagten auch zugaben. "Aber behalten wollten wir die Sachen nicht", beteuerten sie. Die Opfer erlitten Schürfwunden und Prellungen. Auf Videobildern war im Gerichtssaal zu sehen, wie einer der Sarajevo-Fans zu Boden gebracht wurde.

Am Ende wertete das Gericht die Straftaten der damals durch Alkohol enthemmten Männer als minder schwere Fälle. Der 29-Jährige, der an das Opfer bereits 400 Euro Wiedergutmachung geleistet hatte, muss eine Geldstrafe von 3600 Euro zahlen. Der 28-Jährige muss 4050 Euro und der zweite 29-Jährige muss 5000 Euro Strafe zahlen. Der 46-Jährige kam mit einer Verfahrenseinstellung davon, muss aber 500 Euro zahlen.

(RP)
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