Mönchengladbach Unvergesslicher Lichterabend

Mönchengladbach · Kunterbunte Laternen soweit das Auge reicht: Das Möbelhaus Schaffrath lud gestern zum zweiten Mal zum großen Martinsumzug ein. Rund 2500 Teilnehmer zogen singend durch die Straßen.

Eindrücke vom Martinszug auf dem Schaffrath-Gelände
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Eindrücke vom Martinszug auf dem Schaffrath-Gelände

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Foto: Reichartz,Hans-Peter

Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne - am frühen Abend sangen sich gestern große und kleine Besucher auf dem großen Parkplatz von Schaffrath warm, bevor sie durch die umliegenden Straßen zogen. Zwischen Igeln, kleinen Marienkäfern, Eulen, Einhörnern und Monster-Laternen schauten viele große Kinderaugen voller Erwartung auf die Bühne vor dem Möbelhaus. Dort präsentierten die Kinder ihre bunten Laternen-Kunstwerke und beantworteten fleißig Fragen rund um die Geschichte Sankt Martins.

Bereits im vergangenen Jahr organisierte das Möbelhaus erstmals einen Laternenzug - und das war ein voller Erfolg: 2000 Kinder und Erwachsene zogen mit, sechs Musikkappellen waren mit dabei. Für Renate Schaffrath war somit ganz klar, dass es in diesem Jahr eine zweite Auflage geben müsse. "Schon als Kind habe ich Sankt-Martinszüge geliebt", erzählt Renate Schaffrath. Mit der Veranstaltung möchte die Unternehmerin ein Zeichen für die Nächstenliebe setzen und dazu beitragen, dass die Martins-Tradition beibehalten wird. "Ich finde es sehr schade, dass immer mehr Stadtteile ihre Martinszüge mangels Geld streichen müssen", so Renate Schaffrath. Mit ihrem Laternenzug bietet sie einem breiten Publikum die Möglichkeit teilzunehmen. In diesem Jahr waren es sogar 2500 Kinder und Erwachsene. Vorab konnte man sich auf der Internetseite des Unternehmens anmelden. "Die Nachfrage war wirklich sehr groß", berichtet Renate Schaffrath. Die Zwillinge Aurelia und Luana hatten ihre pinkfarbenen, selbst gebastelten Laternen aus Kleister und Krepppapier mitgebracht. Aurelia hat einen Hund gebastelt, Luana einen Flamingo. Sie finden das Sankt-Martinsfest toll. "Am liebsten singe ich "Ich geh' mit meiner Laterne", sagt die fünfjährige Aurelia.

Besonders beliebt scheint in diesem Jahr die Borussia-Laterne zu sein, denn davon zählt man am Sonntagabend so einige. Der kleine Finn ist Fußball-Fan und hat die Laterne selbst gebastelt.

 Viele Kinder kamen mit selbstgebastelten Laternen zum Martinszug von Schaffrath.

Viele Kinder kamen mit selbstgebastelten Laternen zum Martinszug von Schaffrath.

Foto: Ilgner

Die siebenjährige Emma hat ein Einhorn angefertigt und singt sich schon fleißig ein. Dass es beim Sankt-Martins-Fest aber nicht nur um Laternen und Weckmänner geht, weiß die Schülerin ganz genau. "Bei Sankt Martin geht es auch um das Miteinander-Teilen. Er hat dem Bettler ja die Hälfte seines Mantels gegeben und war großzügig." Sie selbst möchte ein Stück Weckmann mit ihrer kleinen Schwester teilen.

Dick eingemummelt mit warmen Mützen und kuscheligen Schals geht es dann nach der ersten stimmlichen Aufwärmung für Klein und Groß pünktlich um 17.30 Uhr los. Angeführt von Sankt Martin auf dem weißen Ross, reihen sich die Kinder auf. Singend und mit leuchtenden Laternen geht es gemeinsam über die Brandenberger Straße auf die Richard-Wagner-Straße, um die Kirche St. Josef herum und dann wieder zurück zu Schaffrath. Dort teilt Martin dann seinen Mantel mit dem Bettler, gespielt von Bernd Gothe. Auch die ein oder andere Stärkung wartet noch auf die zahlreichen Teilnehmer: Ein mehr als sieben Meter großer Weckmann darf verzehrt werden. Auch Martinstüten mit allerlei Leckereien werden an die Kinder verteilt.

Unter der Leitung von Elmar Eßer sorgen insgesamt 110 Ordner für die nötige Sicherheit. Musikalisch begleitet wird der Martinszug von drei Kapellen, Chören und der Musikschule Mönchengladbach. Unterstützt wird die Aktion von der Stadttochter MGMG, die Ordner stellte und beim Aufbau der Buden half.

(sikr)
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