Mönchengladbach Unmut wegen Verkauf von Ungricht an US-Konzern

Mönchengladbach · Es ist noch nicht lange her, da verkündete das Gladbacher Unternehmen Ungricht die Übernahme der Kempener Walzenfirma Dornbusch Gravuren. Jetzt wird der Hersteller von Walzgravuren selbst übernommen, so denn das Kartellamt zustimmt. Und zwar vom US-Konzern Matthews International beziehungsweise von dessen deutscher Tochtergesellschaft Saueressig mit Sitz in Vreden (Münsterland). "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Matthews International endgültige Kaufvereinbarungen jeweils für den Erwerb der A. + E. Ungricht GmbH + Co. KG sowie der Dornbusch Engraving GmbH unterzeichnet hat", teilte das Familienunternehmen im Internet mit.

Durch den baldigen Zusammenschluss von Saueressig mit Ungricht und Dornbusch werde das "Produkt- und Dienstleistungsangebot für Sie als unsere Kunden erweitert". Gemeinsam seien die Unternehmen schließlich führende Anbieter von Dienstleistungen entlang der Druckvorstufe sowie von Tiefdruck- und Prägezylindern. Der Abschluss der Transaktion werde für das erste Quartal 2017 erwartet.

"Baldiger Zusammenschluss" - derartige Vokabeln rufen für gewöhnlich die Gewerkschaft auf den Plan. "Bei einer Verschmelzung und Konzentration der größten Player befürchten wir natürlich Arbeitsplatzverluste", sagt Reimund Strauß, Erster Bevollmächtigter der IG Metall. Zudem sei Ungricht bisher klassisch tarifgebunden, bei Saueressig hingegen gelte ein Haustarifvertrag. Überhaupt seien die Umstände der Mitteilung zur Veräußerung der Firma für die rund 200 Beschäftigten "unerfreulich" verlaufen. Diese nämlich seien bei einer "eiligst einberufenen" Versammlung vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

"Wir waren alle von der Mitteilung zum Verkauf völlig überrascht. Bei Fragen, wie es weitergeht, können wir zurzeit nur spekulieren. Kein guter Start für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit", sagt Betriebsratsvorsitzender Armin Krüger. Für Freitag, 2. Dezember, hat der Betriebsrat zu einer Betriebsversammlung eingeladen und fordert "schnellstmögliche Klarstellung".

(RP)
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