Kommentar Und wo sind die Investoren?

Kommentar · Die drei Architektenbüros unterbreiten interessante Vorschläge. Ohne Zweifel. Wer die bunten Entwürfe sieht und die Erläuterungen hört, kann zu dem Schluss kommen: Das sollte gemacht werden. Sofort. Genau daran hapert es aber. Zwischen netten bunten Bildchen sowie plakativen Aussagen auf der einen und der konkreten Umsetzung auf der anderen Seite ist ein riesiger Unterschied. Denn dafür ist Geld, viel Geld notwendig. Für die Stadt ist das ebenso wenig zu stemmen wie für die EWMG. Und das bedeutet: Mindestens ein finanzkräftiger Investor muss da sein.

Das ist der Haken. Die stehen nicht gerade Schlange. Schon gar nicht in einem Gebiet, das in seiner jetzigen Form wenig einladend ist. Wer baut ein schickes Hotel, wenn um die Ecke herum leerstehende Geschäftslokale und verschmierte Fassaden den Eindruck vermitteln, der Gast befinde sich in einem anrüchigen Sanierungsgebiet? Wer zieht in ein neues Stadthaus, wenn er auf Häuser blickt, die dem Verfall ausgesetzt sind?

Dass Initiative, Wirte, Politiker und Verwaltung ein Konzept entwickeln, ist sicher lobenswert. Aber wer ein Mini-Innenstadtkonzept nach Rheydter Vorbild plant, muss erkennen, dass die Stadt in Zukunft nicht mal den Eigenanteil aufbringen kann, um Fördertöpfe beim Land anzuzapfen. Sie wird bei der drohenden Überschuldung große Probleme haben, Rheydt zu verwirklichen. Bereits das ist eine Gratwanderung. DIETER WEBER

(RP)
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