Mönchengladbach Umsatzeinbußen durch die vielen Alarme im Shopping-Center Minto

Mönchengladbach · Weil das Minto wegen der vielen Brandalarme immer wieder geräumt werden muss, drängen die Mieter der Ladenlokale auf eine Änderung des Sicherheitskonzepts. Das teilte gestern Eduard Felzen, Geschäftsführer des Saturn-Techno-Marktes, mit. Die Mieter seien derzeit sehr angespannt. "Denn die vielen Brandalarme schaden dem Image des Centers. Sie führen zu Umsatzeinbußen und vermehrten Diebstählen. Und haben außerdem noch die fatale Folge, dass viele Kunden die Brandalarme gar nicht mehr ernst nehmen", sagt Felzen.

Er macht weder dem Centermanagement noch der Feuerwehr Vorwürfe. "Wir sind einfach in einer Situation, in der darüber nachgedacht werden muss, ob dieses Brandschutzkonzept noch sinnvoll ist", sagt er. Jedes kleinste Ereignis - und sei es nur eine heimlich gerauchte Zigarette auf dem WC - führe zur Hausräumung. Und das nur drei Minuten, nachdem der Rauchmelder den Qualm erfasst hat. "In dieser kurzen Reaktionszeit zur Prüfung der Sachlage hat das Centermanagement keine Möglichkeit, die Räumung zu verhindern, selbst wenn man weiß, dass keine Gefahr besteht", erklärt Felzen. Nur die Feuerwehr könne die Evakuierung stoppen, die sei aber nicht innerhalb der drei Minuten vor Ort und habe in der Zeit auch noch die Lage überprüft.

Felzen, der auch Saturn in Rheydt leitet, kennt aus anderen Centern und Geschäftshäusern nur das Zwei-Melder-Prinzip, sprich die Hausräumung wird automatisch ausgelöst, wenn zwei Melder unabhängig von einander auf ein Ereignis reagieren. "Im Minto reicht ein ausgelöster Melder", sagt Felzen.

Acht Evakuierungen gab es schon. Dazu kamen nächtlichen Alarmierungen. "Am schlimmsten war es am vierten Adventssamstag, an dem das Minto innerhalb von einer Stunde zweimal geräumt wurde. Nach dem zweiten Mal sind viele Kunden nicht mehr zurückgekommen", berichtet Felzen. Und wer in einem gastronomischen Betrieb gerade eine Pizza gegessen habe und dann herauskomplimentiert wird, überlege es sich vielleicht auch zweimal, ob er zum Bezahlen wieder zurückkommt.

Einige Kunden würden die Brandmeldungen schon ignorieren. Felzen: "Am Mittwochabend gab es einen Kunden, der sich geweigert hat, den Frisörstuhl zu verlassen, weil er nicht mit nassen Haaren auf die Straße wollte."

(RP)
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