Mönchengladbach Über Ohler und Holt spannt sich ein Netz der Fürsorge

Mönchengladbach · Alle 14 Tag trifft sich die Wandergruppe, einigt sich auf ein Ziel und macht sich auf den Weg. Bis zu zehn Teilnehmer sind dann unterwegs, reden, genießen die Wanderung, trinken Kaffee - und freuen sich aufs nächste Mal. "Das ist sehr bereichernd", sagt Gisela Schmitz. "Es ist eine sehr intensive Gruppe, in der alle eine gute Antenne füreinander haben."

 Die ehrenamtlichen Koordinatoren mit Pastoralreferentin und Pfarrer

Die ehrenamtlichen Koordinatoren mit Pastoralreferentin und Pfarrer

Foto: arie

Die Wandergruppe ist eine von elf Gruppen, die sich im Rahmen des Seniorennetzwerks Holt-Ohler gründeten. Ferner gibt es zwei sehr aktive und gut besuchte Singkreise, eine Tischtennis- und eine Fahrradgruppe. Andere treffen sich, um kreativ zu gestalten oder Aktuelles zu sprechen. Kulturinteressierte gehen gemeinsam ins Theater. "Wir werden als Nächstes die Aufführungen der ,Faschingsfee' und von ,Nabucco' besuchen", sagt Hildegard Frohn. Zusammen mit anderen ins Theater zu gehen sei schöner, hinterher könne man sich noch darüber austauschen, und auch in der Pause sei niemand allein.

Das Seniorennetzwerk, das sich das Motto Miteinander-Füreinander gegeben hat, hat jetzt mit einem Jubiläumsfrühstück sein einjähriges Bestehen gefeiert. Schon beim ersten Treffen vor einem Jahr wurde klar, wie groß der Bedarf an einer Vernetzung ist. 120 Leute waren gekommen, rund 120 sind auch heute noch dabei. Den Anstoß zur Gründung hatten die evangelische und katholische Gemeinde gegeben. Jetzt laufen die Gruppen sehr selbstständig. "Es war, als ob die Leute nur darauf gewartet hätten, dass dieser Impuls kam", sagt Pastoralreferentin Anne Blaese (Pfarre St. Benedikt). "Es ist beeindruckend, wie gut und selbstständig die Organisation funktioniert." Jede Generation sei anders und habe eigene Wünsche und Bedürfnisse, ergänzt der evangelische Pfarrer Andreas Rudolph. "Der Rahmen für die Vernetzung war nötig, alles andere klappt wunderbar auf ehrenamtlicher Basis."

Jede Gruppe hat einen ehrenamtlichen Koordinator, der Termine abstimmt, Adressen sammelt und Veranstaltungen organisiert. Die Koordinatoren des Netzwerks treffen sich wiederum regelmäßig, um sich untereinander auszutauschen. Und natürlich können auch immer wieder neue Gruppen entstehen: Für eine Kegelgruppe werden noch Teilnehmer gesucht, eine Computergruppe wird gerade angedacht. Aber das Netzwerk soll über Aktivitäten hinaus auch Gemeinschaft schaffen. Wenn im Singkreis jemand erkrankt ist, wird er oder sie auch im Krankenhaus besucht. Und wenn jemand Weihnachten oder Silvester nicht allein verbringen möchte, finden sich andere, die auch lieber gemeinsam feiern als sich einsam zu fühlen. Weitere Infos unter www.netzwerkholtohl.de.

(RP)
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