Mönchengladbach Traum erfüllt: Rentner fliegt im Oldtimer

Mönchengladbach · Am Flughafen wagte ein mutiger Mann den Flug mit einem Doppeldecker. Und das mit 86 Jahren.

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Foto: Jakob Schürkens posiert mit Flugkapitän Olaf Otto von Chamier vor dem Flieger. Ein großer Moment im Leben des 86-Jährigen.

Für den Mönchengladbacher Jakob Schürkens (86) ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Er konnte als Einziger einen Rundflug mit dem Oldtimer-Doppeldecker Casa Bücker wagen und die herrliche Aussicht über Mönchengladbach genießen. Und das mit 86 Jahren. Ehefrau Elisabeth Schürkens (86) machte dies beim zweiten Oldtimer-Sonntag auf dem Mönchengladbacher Flughafen möglich. "Mein Mann hat ja schon viel erlebt und ist viel gefahren und geflogen. In einem Doppeldecker saß er aber auch noch nicht", sagt die stolze Ehefrau über den mutigen Flug ihres Mannes. Das Ehepaar ist im September schon 68 Jahre verheiratet und kennt sich aus der Jugend.

Kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke dürfen natürlich auch nach so langer Zeit nicht ausbleiben. Zum Namenstag hat Jakob Schürkens, der von seinen Freunden liebevoll Köbi genannt wird, dehalb von seiner Frau eine ganz besondere Überraschung bekommen: Einen Flug mit einem Oldtimer Doppeldecker. "Das war wirklich ein ganz tolles Erlebnis und ein wundervolles Geschenk meiner Frau", schwärmt Köbi, wenn er an den Tag zurückdenkt.

Bevor er jedoch losfliegen konnte, musste der sportliche Rentner erst einmal den Oldtimer erklimmen und regelrecht hineinklettern. "Das hätte ich ja nicht gekonnt, in so ein großes Flugzeug zu klettern", sagt Elisabeth Schürkens. Und: "Umso erstaunlicher, dass das mein Mann in so hohem Alter geschafft hat."

In der Luft ging dann das große Abenteuer für den mutigen Piloten erst richtig los: Er flog über die gesamte Stadt, umkreiste das Braunkohlegebiet und segelte den Rhein entlang. "Die Aussicht war wunderschön und das Wetter perfekt. Es war nicht zu heiß und nicht zu kalt", erinnert sich Jakob Schürkens an seinen besonderen Flug. Gelernt hat er dabei auch recht viel: "Wichtig ist, dass man beim Fliegen nur geradeaus schaut. Guckt man nach rechts oder links, beugt sich direkt der ganze Flugapparat zur Seite."

Die Zeit in der Luft verging für den glücklichen Ehemann wie im Flug. "Ich kann gar nicht genau sagen, wie lange ich in der Luft war. Bestimmt nicht so lange, höchstens 15 Minuten." Für die am Boden wartende Ehefrau hat sich das jedoch ganz anders angefühlt. "Nein, der Flug hat viel länger gedauert. Ich saß bestimmt schon ein halbes Stündchen auf der Bank und habe gewartet", sagt sie und lacht.

In zwei Jahren ist das Mönchengladbacher Ehepaar 70 Jahre verheiratet und macht schon weitere Pläne für gemeinsame Unternehmungen. "Zur Feier müssten wir beide eigentlich in einen Doppeldecker steigen und über die Stadt fliegen", schlägt Elisabeth Schürkens vor. In einen Doppeldecker würde der mutige Rentner immer wieder hineinklettern. "Das war so toll, ich würde es sofort wieder machen."

(RP)
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