Sechs Wochen alter Säugling Trauermarsch für getötetes Baby Ben in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Nur wenige Tage, nachdem das grausame Verbrechen an Baby Ben bekannt geworden ist, hat sich auf Facebook eine Gedenkgruppe für den getöteten Säugling gebildet. Bereits nach 22 Stunden hatte die Gruppe über 240 Mitglieder.

Baby Ben war am 1. Februar von seinem Vater getötet worden. Der 29-Jährige sitzt zurzeit wegen Mordes in Untersuchungshaft. Er soll, so der Vorwurf, seinen kleinen Sohn gequält und getötet haben, weil dieser ihn in seinem gewohnten Lebensrhythmus störte. Wegen des Babys habe der arbeitslose Mann nicht mehr wie gewohnt bis mittags schlafen können. Als es dem kleinen Jungen immer schlechter ging und die Gefahr bestand, dass die Misshandlungen herauskommen, fasst der Vater laut Staatsanwaltschaft den Entschluss, den Jungen zu töten.

Das Entsetzen über diese Tat ist in der Bevölkerung groß. Viele nehmen Anteil an dem Schicksal des Säuglings. Um ein deutliches äußeres Zeichen zu setzen, ist nun der Gedenkmarsch geplant.

Auch für Leo, das 19 Tage alte Baby, das am 21. Oktober 2015 sterben musste, gab es in der Stadt einen Trauermarsch. Rund 200 Gladbacher hatte am 17. November 2015 dem qualvoll getöteten Säugling gedacht. Ab dem Haus in Eicken, in dem Leo lebte, war die Trauergemeinde zum Peter-Schumacher-Platz in der Nähe des Neuwerker Krankenhauses gezogen, in dem der kleine Leo geboren worden war.

Viele Trauernde trugen Kerzen bei sich, auch einige Kinder nahmen an dem Marsch teil. "Der Zug ist aus der großen Anteilnahme heraus entstanden. Wir marschieren, damit Leo nicht vergessen wird. Der Zug ist auch ein Statement gegen Gewalt", hatte eine der Organisatorinnen des Trauermarsches für Leo damals gesagt.

Die Organisatoren des Gedenkzuges für Ben überlegen gerade, ob sie Luftballons für den getöteten Ben steigen lassen oder ob sie Kerzen in der Kirche anzünden. Außerdem werden zurzeit die Teilnehmerzahlen ermittelt für die Meldung beim Ordnungsamt. Auf der Facebookseite "Gedenkzug für Ben" kann sich, wer sich beteiligen möchte, anmelden.

(gap)
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