Mönchengladbach "Tierschutz kennt keine Grenzen"

Mönchengladbach · 2002 gründeten Tierschützerinnen den Verein "Team Pro Animal". 2012 eröffneten sie ihr privat geführtes Heim "Tieroase", in dem sie auch Vierbeiner aus anderen Ländern aufnehmen, versorgen - und bestenfalls vermitteln.

 Ein Herz für Tiere: Margit Hechel, Irmgard Schweitzer (v.l.).

Ein Herz für Tiere: Margit Hechel, Irmgard Schweitzer (v.l.).

Foto: Detlef Ilgner

Wer die Tieroase an der Hackesstraße 115 betritt, kommt um eine ausgiebige Begrüßung der tierischen Bewohner nicht herum. Über Besuch scheinen sich die Hunde hier riesig zu freuen. Gleich mehrere Vierbeiner kommen sofort angelaufen und möchten zunächst einmal ordentlich gestreichelt werden.

Seit mittlerweile fünf Jahren gibt es das privat geführte Heim für Tiere nun schon. "Damit haben wir uns einen Traum erfüllt", sagt Tierheimleiterin Irmtraud Schweitzer stolz. Seither beherbergt die Tieroase immer um die zehn Hunde und Katzen. Tiere, die kein Zuhause mehr haben, weil das Herrchen verstorben ist oder sie einfach nicht mehr gehalten werden können, treffen hier auf Menschen, die sich liebevoll um die Fellnasen kümmern.

"Wir lieben diese Arbeit und handeln aus vollem Herzen", betont Margit Hechel vom Vorstand des Vereins. Neben den deutschen Tieren kommen auch Tiere aus Teneriffa in dem Heim unter. Mit dem dort ansässigen Partnerverein "Pro Animal" besteht eine langjährige Kooperation. Bieten sich dem Verein in Deutschland die räumlichen Möglichkeiten für weitere Aufnahmen von Tieren, bringen Flugpaten die Hunde über den Ozean hinweg nach Deutschland in die Tieroase.

Gerade im Süden und Osten Europas produzieren unzählige freilaufende Hunde jedes Jahr Nachwuchs und die Population wächst. Die Hunde sind stets hungrig und durstig. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Abfallbehälter zu plündern und zu betteln. Da die Ordnungsbehörden die Tiere als "für Touristen nicht schön anzusehen" empfinden, werden diese entfernt und in Tötungsstationen beseitigt. "Für uns kennt Tierschutz eben keine Grenzen", betont die Tierheimleiterin.

Die Hunde und Katzen in Deutschland hingegen, seien meist gut zu vermitteln. Um ein Tier bei sich aufzunehmen, müsse man aber erst einen "Eignungstest" bestehen. "Für uns ist es wichtig, dass die Tiere und das potenzielle Herrchen harmonieren", erklärt Schweitzer.

Die Tieroase finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie aus dem Erlös des Betreibens eines Trödelladens an der Eickener Straße 288. In den letzten Jahren konnten die Tierschützerinnen und ihre tatkräftigen ehrenamtlichen Helfer bereits viel bewegen. Anfang September feierten sie ein großes Sommerfest und konnten die Vereinskasse ein wenig auffüllen. Und das Geld können sie auch gut gebrauchen: "Wir benötigen dringend neue Hundehütten", sagt Hechel. Auf dem Fest tummelten sich auch viele der bereits vermittelten Vierbeiner und ihre neue Herrchen. "Zu sehen, dass die Hunde sich wohlfühlen und sich positiv verändert haben, ist ein großartiges Gefühl", sagt Schweitzer sichtlich gerührt. "Dafür lohnt sich Tierschutz." Informationen zur Tieroase, dem Verein "Team Pro Animal" und dem Ehrenamt gibt es auf www.teamproanimal.de.

(sikr)
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