Mönchengladbach Tierfreunde wollen Tierheim retten

Mönchengladbach · Den "Machenschaften" des Tierheim-Vorstands wollen sie ein Ende bereiten. Gestern Abend formierte sich die Interessengemeinschaft Tierschutz, die dafür sorgen will, dass der bisherige Trägerverein der Einrichtung abgelöst und durch einen neuen ersetzt wird.

Mönchengladbach: Tierfreunde wollen Tierheim retten
Foto: Tierheim Mönchengladbach

Bisher hatten sie im Forum von RP-Online diskutiert. Unter den Nicknames "Schlager", "Julie P.", "Herr K." oder "Joschi070" kommentierten sie die Vorgänge im Tierheim am Hülserkamp.

Nach dem Rausschmiss von Tierheimleiter Klaus Kohberger in der vergangenen Woche kochte die Wut der Tierfreunde hoch. Um Schritte gegen den Tierheim-Trägerverein "Tierschutz Mönchengladbach" zu besprechen, verabredeten sich die Online-Nutzer zu einem ersten Treffen. Das war gestern Abend. Und da lernte "Schlager" den "Moderator" kennen und "Julie P." konnte sich mit "Joschi070" austauschen.

Angestellte wehren sich

Etwa 30 Mitstreiter überlegten, wie das Tierheim zu retten sei. Auch Klaus Kohberger kam zum Treffen, ebenso die aus dem Vorstand geschasste Mary Clayton-Schulze und Nina Voß und Frank Merzbacher vom Vorstand der Interessenvertretung Hundelobby. Außerdem eine Angestellte und zwei Auszubildende des Tierheims. Corinna Sieben arbeitet als Tierpflegerin in der Einrichtung.

Sie sagte: "Es stimmt, dass Frau Kaufmann drei Kaninchen aussetzen ließ." Das hatte die Vorsitzende des Trägervereins, Charlotte Kaufmann, bestritten. Als Klaus Kohberger den Vorfall an das Veterinäramt meldete, bekam er die Kündigung.

Der Auszubildende Markus Hoß berichtete, er habe eines der ausgesetzten Kaninchen tot aufgefunden, die beiden anderen habe er nicht mehr gesehen. Simone Seeliger ist im dritten Ausbildungsjahr. Sie sagt: "Ich wollte wegen der Vorfälle im Tierheim mehrfach die Lehrstelle schmeißen. Aber dann kam Herr Kohberger als neuer Leiter zu uns ins Tierheim, und es wurde alles besser." Aber Kohberger ist nun auch gefeuert. Simone Seeliger will dennoch durchhalten. "Im Mai mache ich meine Prüfung." Und gern würde sie anschließend in der Einrichtung am Hülserkamp weiter arbeiten. "Ich hoffe, dass sich bis dahin etwas getan hat."

Genau das war das Thema der Interessenvertretung Tierschutz MG, wie sich die Gruppe nennt, gestern Abend. Gemeinsam überlegten die Tierfreunde, wie sie den bisherigen Trägerverband aushebeln und einen neuen finden könnten. "Denn Die leidigen Geschichten um Frau Kaufmann dauern schon viel zu lange an", sagte Frank Merzbach.

"Da muss endlich ein Schlussstrich gezogen werden." Eine Unterschriftenliste wurde erstellt mit einem "Hilferuf an den Oberbürgermeister zum Erhalt des Tierheims". die soll am Samstag vor dem ehemaligen Stadttheater an der Hindenburgstraße, in der Rheydter City und auf dem Markt in Odenkirchen möglichst gefüllt werden.

(RP)
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