Mönchengladbach Therapie-Hündin Layla wird Filmstar

Mönchengladbach · Seit 2013 "arbeitet" die Australian-Shepherd-Hündin Layla als Ko-Therapeutin in der Grevenbroicher Praxis von Diplom-Psychologe Uwe Landwehr. Jetzt hat sie der Mönchengladbacher Filmemacher Sascha Krüger als Darstellerin entdeckt.

 Hündin Layla spielt mit Herrchen Uwe Landwehr eine Szene aus ihrem ersten Film nach und darf noch mal ausnahmsweise auf den Esstisch.

Hündin Layla spielt mit Herrchen Uwe Landwehr eine Szene aus ihrem ersten Film nach und darf noch mal ausnahmsweise auf den Esstisch.

Foto: Tillmanns

Hündin Layla ist eine der wenigen ihrer Gattung, die wirklich "nur" spielen will. "Schuld" ist Filmemacher Sascha Krüger, der das schauspielerische Talent der Australian Shepard-Hündin entdeckt hat. Ihre erste Rolle spielt Layla, die eigentlich als Ko-Therapeutin bei Diplom-Psychologe Uwe Landwehr in Grevenbroich "arbeitet", jetzt in dem Kurzfilm "Die Komplizin". Diesen Beitrag, der sich bei Youtube und Facebook schon großer Beliebtheit erfreut, hat der Mönchengladbacher Filmemacher für den "99 Fire Films Award", einen internationalen Wettbewerb, eingereicht.

Layla ist in dem kleinen Film die sympathische, vierbeinige Komplizin, die bei einem Malheur mit dem Essen, das ausgerechnet zum Besuch der Schwiegereltern aufgetragen wird, der Gastgeberin aus der Patsche hilft. Die hat nämlich das Gulasch versalzen. Geistesgegenwärtig streut sie Hundeleckerchen in die Schüssel mit dem Fleisch und sorgt geschickt dafür, dass Layla unter den Augen der Schwiegereltern auf den Esstisch springt und das gesamte Gulasch aufschleckt. Nun wird Pizza bestellt - und Komplizin Layla bekommt noch eine extra Portion Hundeleckerchen.

In dieser Form hat die vierbeinige Hauptdarstellerin übrigens auch ihre erste Gage erhalten. Hundebesitzer Uwe Landwehr meint aber nun scherzhaft nach dem ersten Erfolg seiner Hunde-Dame: "Über die Höhe der Gage müssen wir aber noch mal nachverhandeln. Dann muss es mehr als eine Tüte Leckerchen geben. "

Denn Sascha Krüger würde Layla gerne künftig noch öfter verpflichten. Er schwärmt regelrecht: "Layla ist toll. Ich war überrascht, wie schnell sie lernt. Wir haben sie alle ins Herz geschlossen."

Dabei musste Layla allerdings etwas für ihre Filmrolle erlernen, das sie weder bei den Landwehrs, noch ansonsten bei Besuchen künftig nachmachen sollte: Denn wer mag schon Hunde, die unversehens auf den Tisch springen und das Fleisch auffressen?! Außerdem musste Layla für den Film-Dreh auf ein ganz neues Frauchen hören und ihr zum Abschluss des gelungenen Komplizenstreiches auch noch konspirativ die Pfote reichen. Doch auch das hat geklappt. Nach nur zwei Stunden war abgedreht: "Das ist für eine Szene mit einem Tier eine absolut kurze Zeit!", betont Sascha Krüger, der übrigens über das Mönchengladbacher Hunde-Zentrum an seine vierbeinige Hauptdarstellerin gekommen war. Dort hatte nämlich der Grevenbroicher Psychologe Layla als noch ganz junge Hündin erziehen lassen, bevor sie als "lammfromme" Ko-Therapeutin ihre ersten Patienten von ihrer Hundephobie heilen durfte und konnte.

Die besondere Herausforderung beim "99 Fire Films Award" war die kurze Zeit, in der die Beiträge fertiggestellt werden mussten: Genau 99 Stunden bleiben den Filmemachern von der Idee bis zur fertigen Umsetzung, wobei das Thema nur vage vorgegeben wurde. Es lautete "Da geht doch was", wobei auf charmante und intelligente Weise ein Alltagsproblem gelöst werden sollte. Und hier war es eben das versalzene Essen zum Besuch der Schwiegereltern, die übrigens von Kristin Krügers leiblichen Eltern dargestellt werden. Und die Ehefrau des Filmemachers spielt auch gleich die Gastgeberin bzw. die Schwiegertochter.

Große Siegeschancen in dem Film-Wettbewerb mit mehr als 1000 Teilnehmern rechnet sich Krüger zwar nicht aus. Er ist aber froh, in der Hündin Layla ein neues Talent mit ausgeprägter Spielfreude entdeckt zu haben. Und Herrchen Uwe Landwehr hätte auch generell nichts gegen weitere Filmrollen für seine Layla. "Nur die Sache mit Tischmanieren..... da müsste man noch mal drüber den sprechen, pardon: bellen!"

(RP)
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