Tattoo Ink Explosion 2018 in Mönchengladbach Auf der Suche nach dem perfekten Stich

Mönchengladbach · "Murder Ink" ist das diesjährige Motto der Körperkunst-Messe in Mönchengladbach. Gesucht werden "mörderisch gute" Tattoos - dazu passen simple Motive, die aus schwarzer Farbe und Schattierungen bestehen.

Mönchengladbach: Impressionen von der Tattoo Ink Explosion 2017
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Die Tattoo Ink Explosion 2018 in Mönchengladbach

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Foto: Ilgner

Das Surren einer Tätowiermaschine klingt wie eine etwas unangenehme Mischung aus Bienenschwarm und Zahnarztpraxis. Und nicht nur eine - nein - rund 200 Künstler aus aller Welt bringen bei der neunten Ausgabe der "Tattoo Ink Explosion", der alljährlichen Körperkunst-Messe in der Kaiser-Friedrich-Halle (KFH), ihre Nadeln auf Betriebstouren.

"Murder Ink" ist das Motto in diesem Jahr. Angelehnt an die "Spezialeinheit" der amerikanischen Mafia in den 1930er und 1940er Jahren wurde aus dem eigentlichen "Murder Inc." kurzerhand "Murder Ink", denn Ink ist Englisch für Tinte.

"Wir hoffen auf mörderisch gute Tattoos", sagt Moderatorin Jessica Behlau auf der Bühne. Verteilt über das Erdgeschoss und die erste Etage finden sich die sogenannten "Artists" aus der ganzen Welt. Ein Stand reiht sich dabei an den nächsten. Jeder Tattoo-Künstler hat seine eigenen Motive und Styles zum Anschauen ausliegen. Dahinter findet sich mindestens eine Liege, um dem Kunden das Wunschmotiv sofort auf das Körperteil der Wahl zu tätowieren.

Eine von ihnen ist Christina Bongartz von "True Fellas Tattoo". "Wir kommen jetzt schon zum vierten Mal extra aus Österreich für die Messe her", sagt die 24-Jährige. Ihr Partner Robert hat schon wenige Minuten nach der Begrüßung den ersten Kunden unter der Nadel.

Berühmt ist ihr Studio vor allem für den Black-Work-Stil, also simple Tattoos, die hauptsächlich aus schwarzer Farbe und Schattierungen bestehen. "Wir wollen an diesem Wochenende unbedingt eine gute Arbeit abliefern, weil einige unserer Kunden bei den Contests mitmachen wollen", erklärt die Tätowiererin. Beim Contest wird jeden Tag das beste Tattoo gekürt.

Das beste Tattoo will auch Sarah Peters. Sie und ihr Freund sind aus Köln gekommen, um Ausschau nach einem ganz bestimmten Tattoo zu halten. "Seit Jahren will ich einen Panther auf meinem Unterarm", sagt Peters. Auf die Frage, ob es in Köln keine Tattoo-Studios mit Raubkatzen im Sortiment gebe, entgegnet sie: "Doch, aber hier gibt es die Besten der Besten."

Und schließlich wolle sie nicht bloß eine schwarze Katze, sondern ein detailgenaues Abbild haben. "Das Fell eines Panthers ist gefleckt und schimmert bläulich. Und genau so will ich das auch gestochen bekommen." Weniger schimmernd, aber dennoch herzergreifend fällt die Tattoo-Wahl von Alexa Baumgart aus. "Ich will mir ein Herz mit den Initialen meiner Eltern stechen lassen - als Liebesbeweis", so die gerade volljährig gewordene Jüchenerin. Es ist ihr erstes Tattoo. Die Vorlage dazu hat sie selber gemacht.

Veranstalter Andreas Schmidt hatte es irgendwann satt. "Ich bin in meinem Leben auf vielen Tattoo-Messen und Conventions gewesen, aber nie hat es mir wirklich gefallen." Und so kam ihm die Idee, eine eigene Messe zu machen. "Wir sind sehr stolz darauf, hier jedes Jahr die besten Artists aus der ganzen Welt begrüßen zu können. Es sind Freunde von mir aus Japan, Malaysia und Amerika hier", erklärt Schmidt.

Das Schöne an Tattoos sei, dass man sich durch sie ausdrücken könne. Es diene - genau wie das Schminken - zur Verschönerung. Und geht schon auf Traditionen in der Steinzeit zurück, so Schmidt. Neben der riesigen Auswahl an Tattoos bietet die Messe auch eine große Bandbreite an Piercings, Schmuck und Mode.

Rund um die Messe gibt es ein breites Programm. Neben DJ Spy tritt Roger Pabst als Sinatra-Double auf. Für das Auge wird vor allem durch den Pin-Up-Star Zoe Scarlett etwas geboten, verspricht Schmidt. Am Sonntag sind Familien eingeladen. Denn dann gibt es auch Tattoos für die Kleinen - wasserlösliche.

(dola)
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