Mönchengladbach Studie: Stadt als Digitalstandort nicht wettbewerbsfähig

Mönchengladbach · Erfolgreiches Ebay-Projekt der Wirtschaftsförderung hin, Ansiedlungen großer IT-Dienstleister im Nordpark her: Im neuen "Index Digitale Wettbewerbsfähigkeit" des Beratungsunternehmens Deloitte schneidet Mönchengladbach unterirdisch ab. Unter den 30 größten deutschen Städten erhielt lediglich Gelsenkirchen noch niedrigere Werte. Der Studie zufolge ist München (mit 94,1 von 100 möglichen Punkten) Deutschlands Digital-Standort Nummer eins, gefolgt von Berlin, Hamburg und Köln. Zum Vergleich: Gelsenkirchen bekam 4,4 Punkte, Gladbach 11,1, Duisburg als Drittletzter 15,6.

Die Studie fußt auf den Erkenntnissen der neuen Wachstumstheorie in der Volkswirtschaftslehre, der zufolge Wissen, Talente und Innovation die wichtigsten Elemente für Wachstum sind. Sie untersucht folglich drei Teilbereiche, die für die digitale Wettbewerbsfähigkeit als entscheidend betrachtet werden: die Ausstattung mit Talenten (zum Beispiel anhand von Akademikerquote, MINT- und Designstudenten, Beschäftigten und Wachstum im Informations- und Kommunikationssektor), die Innovationsfähigkeit (zum Beispiel Forschungsinstitute, Unternehmensgründungen im Digitalbereich) und die Attraktivität (Arbeitgeber- und Studentenranking). In keinem der Teilbereiche kommt Mönchengladbach dabei über einen 28. Platz hinaus.

Generell zeigt die Studie, dass die großen Städte eine große Sogwirkung entfalten und sich die digitale Innovationskraft auf einige wenige Kommunen konzentriert. Das Datenmaterial, das darin eingeflossen ist, stammt aus den Jahren 2009 bis 2014. Vor diesem Hintergrund ist zumindest anzumerken, dass etliche positive Entwicklungen im Informations- und Kommunikationssektor in Mönchengladbach noch nicht in das Zahlenmaterial eingeflossen sind. Wie zum Beispiel das besagte erfolgreiche Ebay-Projekt der Wirtschaftsförderung und die Ansiedlung großer IT-Dienstleister im Nordpark.

(RP)
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