Mönchengladbach Studenten entwickeln Leitfaden für Küchenhygiene

Mönchengladbach · Der Mittagstisch im Arbeitslosenzentrum (ALZ) an der Lüpertzender Straße 69 wird gut angenommen - etwa 12 000 Mahlzeiten im Jahr gibt das Team um Küchenleiterin Ella Heiniz aus, und das ohne städtische Personalkostenförderung. Die Arbeit des Küchenteams unterliegt dabei strengen Hygiene- und Qualitätsbestimmungen - und um den Standard zu halten, "bedarf es immer wieder neuer Anstrengungen", sagt Karl Sasserath.

Der Leiter der Einrichtung hat sich darum an den Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein gewandt. "Wir wollten wissen, ob es Möglichkeiten gibt, die Prozesse der Hygienepraxis unseres Mittagstisches für Arbeitslose im Rahmen einer Qualitätssicherung zu überprüfen und zu standardisieren", sagt Sasserath. Bei Prof. Dr. Angelika Sennlaub (Fachgebiet Hospitality Management) und den Studierenden Stefanie Gramsch, Achraf Jafir und Sarah Tervooren stieß der ALZ-Leiter mit seinem Anliegen auf offene Ohren.

In enger Zusammenarbeit zwischen Hochschule und ALZ wurde im Rahmen eines interdisziplinären Langzeitprojektes von September 2014 bis Juni 2015 ein Selbstbewertungssystem für soziale Einrichtungen zur Überprüfung der guten Hygienepraxis entwickelt, das die Gruppe um Sennlaub jetzt präsentierte. "Ziel ist es, eine gute Hygienepraxis im Betrieb umfänglich zu verankern", erläutert sie.

Das System umfasst Fragen zu den Bereichen Wareneingang, Hygiene, Reinigung und Desinfektion, Entsorgung, Schulungsmaßnahme, Lagerung, Produktion und Ausgabe und Einkauf. "Das Beste ist, dass das Ergebnis sich nicht nur auf die Nutzung durch das Arbeitslosenzentrum beschränkt", so Sasserath weiter. "Es kann von allen sozialen Einrichtungen genutzt werden, die soziale Arbeit und Gemeinschaftsverpflegung verbinden."

Interessierte können das Selbstbewertungssystem kostenlos auf der ALZ-Homepage unter www.arbeitslosenzentrum-mg.de einsehen und im PDF-Format herunterladen. Grundlage sind die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, die ergänzt wurden durch den von Prof. Dr. Volker Peinelt an der Hochschule entwickelten Leitfaden für die Praxis "Kochmützenzertifizierung" sowie den Leitfaden "Wenn in sozialen Einrichtungen gekocht wird" des Caritas-Verbands.

(tler)
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