Mönchengladbach Starkregen verhagelt Bauern das Ernteergebnis

Mönchengladbach · Während die Weizenernte derzeit in vollem Gange ist, ist die Ernte von Wintergerste in weiten Teilen des Rheinlands abgeschlossen. Mit großer Enttäuschung blicken die Bauern in der Region auf das Ergebnis. "Die Ertragseinbußen liegen bei 15 bis 20 Prozent", sagt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wolfgang Wappenschmidt. Als Grund führt der Verbandschef aus Korschenbroich die hohen Niederschlagsmengen in den Monaten Mai und Juni an. Außerdem fehlte es an Sonnenstunden, ergänzte der Vorsitzende.

 Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt aus Korschenbroich.

Kreislandwirt Wolfgang Wappenschmidt aus Korschenbroich.

Foto: LBer

Die wirtschaftliche Situation der rheinischen Getreidebauern wird sich wegen deutlich hinter den Mengenerwartungen zurückgebliebenen Hektarerträgen und niedrigeren Erzeugerpreisen weiter verschlechtern. Wegen der weltweit hohen Ernteerwartungen vor allem in den Vereinigten Staaten und in Russland liegen die Weltmarktpreise für Getreide auf einem Fünf-Jahres-Tief. "Wir Bauern hängen heute bei unseren Produkten mehr denn je von den großen Börsen in Chicago und Paris ab", erläutert Wolfgang Wappenschmidt. Wohl und Wehe der Landwirtschaft in Deutschland würden bereits seit mehr als zehn Jahren vom Weltmarkt bestimmt.

Auch beim Raps ergibt sich kein gutes Bild. Die Erträge liegen deutlich unter Vorjahresniveau. Die Bauern gehen von Ertragsverlusten von bis zu 25 Prozent aus. "Weder die Masse noch der Ölgehalt können überzeugen", so Wappenschmidt. Raps wird heute überwiegend zu Biodiesel verarbeitet und hängt damit vom Ölmarkt ab. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht Rapsschrot, es wird als Eiweißfutter genutzt.

(RP)
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