RP-Eisstockschießen Gladbacher "GroKo" schießt alle aus dem Feld

Mönchengladbach · Beim traditionellen Eisstockschießen der Rheinischen Post in Mönchengladbach setzte die städtische Koalition aus SPD und CDU ein Ausrufezeichen - und gewann den Wettbewerb überraschend.

Mönchengladbacher Politik gewinnt Traditionsevent
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Wären britische Buchmacher am Sonntag beim Eisstockschießen involviert gewesen - es wäre reich geworden, wer auf das Siegerteam gesetzt hätte. Denn zu den Favoriten zählte das schwarz-rote Trio der regierenden GroKo aus dem Rathaus wahrlich nicht.

Die Fraktionschefs Hans Peter Schlegelmilch (CDU) und Felix Heinrichs (SPD) sowie Bürgermeister Ulrich Elsen (SPD) versprühten nur einen Hauch professioneller Schuss-Eleganz - schoben ihre Eisstöcke in den entscheidenden Momenten jedoch eben nah genug an den blauen Punkt, um den sich auf der Bahn von Sven Tusch auf dem Weihnachtsmarkt an der Hindenburgstraße alles drehte. Die siegreiche GroKo - das muss ein Signal für Berlin sein!

Das Team Borussia, in Vorjahren mehrfach auf Sieg gebucht, landete haarscharf auf Platz zwei. Dabei hatten Stephan Schippers, Rudi Gores und Markus Aretz nach dem Spiel vom Vorabend gegen Schalke und der Debatte um den Videobeweis besonders ehrgeizig gekämpft. Tusch brauchte als Schiedsrichter jedenfalls keinen Videoassisenten, der Zollstock reichte. Immerhin: Pokale gab es für die Borussia.

Auch den Drittplatzierten schien der Durchmarsch zum Siegertreppchen zunächst sicher: Das Team Banken hatte mit Hans-Peter Ulepic (Gladbacher Bank) ein echtes Ass in der Runde, die von Antonius Bergmann (Stadtsparkasse) sowie Steffen Linkens und Andreas Ewerhardy (beide Volksbank) komplettiert wurde. Sie schlugen starke Gegner wie die Opposition - Torben Schultz, Linke, Burkhard Küpper, FDP, und einen herausragenden Karl Sasserath (Grüne) - ebenso aus dem Feld wie die Kultur, die mit Kunstbloggerin Elke Backes sowie Barbara Volkwein und Thomas Hoeps (beide Kulturbüro) vertreten war. Das Brauchtum, Sommer wie Winter, hatte gegen die Macht der Banken ebenfalls keine Chance: Dabei hatten die Schützen rund um Horst Thoren (unter extravagantem Kopfschmuck) mit Dirk Heynckes den Stadtschützenkönig und Neffen von Bayern-Trainer Jupp Heynckes an Bord. Doch der Schnee, der in dicken Flocken auf die Bahn fiel, wirbelte eben manches durcheinander.

Dabei gibt es echte Talente unter den Mönchengladbacher Promis - so Niersia Verena, die mit ihrem Prinz Guido II. und MKV-Chef Bernd Gothe an den Start ging. Das jecke Trio schlug sogar die Titelverteidiger des vergangenen Jahres, das Team Sport mit Michael Hilgers (Ex-Olympiasieger), Christoph Baumann (Stadtsportbund) und Schiedsrichter Sven Heinrich, scheiterte aber im Halbfinale an den Banken. Oder Sängerin Sandra Kozlik, die mit Wolfgang Kemmerling (Plexiphones) und Charly Terstappen (am Montagabend live im Irish Pub "The Pogs" in Rheydt) zielsicher die Musik-Prominenz vertrat.

Für die Stadtverwaltung trat Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit den Beigeordneten Dörte Schall, Gert Fischer sowie Gregor Bonin als passivem Unterstützer an. Die Wirtschaft war mit Eugen Viehof, Jürgen Steinmetz und Reiner Brenner stark vertreten. Die Polizei trotzte schusssicher und gut gelaunt mit ihrem Präsidenten Mathis Wiesselmann, Dirk Hoff und Wolfgang Röthgens Kälte und Schnee, die Mags/GEM mit Gabi Teufel, Hans-Jürgen Schnaß und Wilfried Theissen. Die NEW schickte Daniel Pelzer, Tafil Pufja und Daniela Veugelers ins Rennen, die Feuerwehr Wilfried Schmitz, Hans-Peter Armborst, Frank Willemsen und Guido Stappmanns. Für die Medien traten Sina Stinshoff, Björn Gartz, Susanna Peters und Karsten Kellermann an, sie schieden ehrenvoll aus - nämlich gegen den späteren Sieger GroKo.

Beim spannenden Finale ertönte am Mikrofon eine wohlbekannte Stimme: Stadionsprecher Torsten "Knippi" Knippertz schaute zum entscheidenden Part vorbei.

(RP)
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