Marathonlauf Das große Fracksausen

Mönchengladbach · Er hat ihn geschafft, seinen ersten Marathonlauf: Der Mönchengladbacher Künstler Bepe Meilenstein (bürgerlich Bernhard Petz) lief beim Dreiländer-Marathon am Bodensee die Strecke von 42,195 Kilometern, aber in umgekehrter Richtung. Er startete im Ziel an der Bregenzer Seebühne und lief, stets von einem Guide auf dem Rad begleitet, über Orte in der Schweiz erneut am Festspielhaus Bregenz vorbei bis nach Lindau. Dort waren Stunden zuvor alle anderen 1200 Marathonis gestartet. Bepe begegnete also jedem einzelnen bei dem Lauf.

 Einer gegen alle: Künstler Bepe Meilenstein (Bernhard Petz) bei seinem verkehrten Marathon am Bodensee.

Einer gegen alle: Künstler Bepe Meilenstein (Bernhard Petz) bei seinem verkehrten Marathon am Bodensee.

Foto: Petz

Er hat ihn geschafft, seinen ersten Marathonlauf: Der Mönchengladbacher Künstler Bepe Meilenstein (bürgerlich Bernhard Petz) lief beim Dreiländer-Marathon am Bodensee die Strecke von 42,195 Kilometern, aber in umgekehrter Richtung. Er startete im Ziel an der Bregenzer Seebühne und lief, stets von einem Guide auf dem Rad begleitet, über Orte in der Schweiz erneut am Festspielhaus Bregenz vorbei bis nach Lindau. Dort waren Stunden zuvor alle anderen 1200 Marathonis gestartet. Bepe begegnete also jedem einzelnen bei dem Lauf.

Barfuß und in einem Orchesterfrack lief der Künstler, der im Hauptberuf bei den Niederrheinischen Sinfonikern Tuba bläst, die Strecke, für die er knapp fünf Stunden benötigte. "Ich habe Muskelkater in den Waden und in einer Schulter", berichtete er am Tag danach. Die Schulterbeschwerden rühren daher, dass Bepe jeden entgegenkommenden Läufer herzlich mit erhobener Hand begrüßte oder ihm gegen die ausgestreckte Hand schlug. Viel Kraft habe ihn die Kunstaktion "Einer gegen Alle" gekostet: "Besonders auf der schmalen Brücke an der Seebühne und beim Festspielhaus begegnete ich einem dichten Feld von Läufern, das kostete enorme Konzentration und erforderte ständig Ausweichbewegungen", berichtet Petz.

Als er in seinem "Ziel", dem Startpunkt in Lindau ankam, war dort schon wieder alles abgebaut. Petz setzte sich in den Zug, fuhr nach Bregenz und radelte dort mit dem Rad seiner Lebensgefährtin Dzidzia Sacher ins Stadion. "Ich hätte da nicht mehr laufen können", gibt er zu. "Ein einmaliges, grandioses Erlebnis - aber vorerst möchte ich keinen weiteren Marathon mehr laufen."

(ri)
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