Mönchengladbach Stadtbücherei: Anbau ist wieder Thema

Mönchengladbach · Das Vitus-Center ist als vorübergehende Bleibe für die Bibliothek Blücherstraße während der Umbauzeit aus dem Rennen. Dafür könnte das Untergeschoss des Einkaufszentrums dauerhafter Standort für das Stadtarchiv werden.

 Die Stadtbücherei Blücherstraße wird auch nicht übergangsweise ins Vitus-Center ziehen. Stattdessen vermutlich das Stadtarchiv - und zwar dauerhaft. Für die Bibliothek ist jetzt doch ein Anbau im Gespräch.

Die Stadtbücherei Blücherstraße wird auch nicht übergangsweise ins Vitus-Center ziehen. Stattdessen vermutlich das Stadtarchiv - und zwar dauerhaft. Für die Bibliothek ist jetzt doch ein Anbau im Gespräch.

Foto: Ilgner/Stadt MG

Und nun ist alles wieder anders. Die Stadtbücherei Blücherstraße zieht jetzt doch nicht übergangsweise ins Vitus-Center. Bis zum Beginn der Bibliotheks-Sanierung, die Planer immer so zeitlich dringend gemacht haben, können nun auch noch ein paar Monate ins Land gehen. Und ein Erweiterungsbau der Bücherei am Standort Blücherstraße, zwischendurch gekippt, weil nicht finanzierbar, ist erneut Thema. Was wie verwaltungsinterne Konfusion wirkt, macht aber Sinn: Denn die Ausgangslage hat sich inzwischen grundlegend geändert.

Das liegt im Wesentlichen mit daran, weil die Stadt in Rheydt mit dem Innenstadtkonzept und dem Programm der Sozialen Stadt Rheydt Vorbildliches geschaffen hat. Landesweit gilt Rheydt seitdem als Vorzeigeobjekt: Wie hier die City, der Hugo-Junkers-Park und das Pahlkebad aus Zuschüssen und Eigenmitteln zukunftsfit gemacht wurden, dies präsentiert das Land immer den Kommunen, die Ähnliches planen. Weil aber Rheydt so gut funktionierte, sind die NRW-Verantwortlichen gar nicht so abgeneigt, ein vergleichbares Projekt auf Mönchengladbach-Nord zu übertragen. Und das bedeutet: Es gibt wieder mehrere Millionen aus besonderen Fördertöpfen, und die Stadt kann mit einem Eigenanteil von vermutlich 20 Prozent die Gladbacher Innenstadt an wesentlichen Punkten neu verändern.

Da kommt die Bücherei ins Spiel. Brandschutz und Sanierung hat die Stadt so weit sichergestellt, dass die Mittel im Finanzplan stehen. Für eine Erweiterung war aber nie Geld da, wenn auch Verwaltung und Politiker zwei Varianten immer einmal durchrechneten. Diesen Ausbau über eine Art Innenstadtkonzept für Gladbach laufen zu lassen, ist eine Möglichkeit, die sich jetzt ergab. "Wir haben Gespräche mit dem Land geführt, die gut waren. Die Chancen stehen nicht schlecht", sagt Kulturdezernent Gert Fischer. Wohlgemerkt: Eine endgültige Entscheidung beim Land, ob Mönchengladbach Fördergeld bekommt, ist längst noch nicht gefallen - aber nicht unwahrscheinlich.

Und weil das Karussell einmal in Gang ist, gibt es mittlerweile auch für das Vitus-Center ganz neue Möglichkeiten. Der Bürgerservice wird eine komplette Etage belegen, weitere Büros für städtische Mitarbeiter sind ebenfalls im Gebäude vorgesehen. "Das ist ein schlüssiges, klares und sinnvolles Raumkonzept", sagt der Technische Beigeordnete Gregor Bonin. Neue Optionen ergeben sich für das Untergeschoss des Vitus-Centers. Hier sollte zumindest für die Zeit des Umbaus die Stadtbibliothek Blücherstraße eine zeitweilige Bleibe finden. Doch auch diese Lösung steht für das Duo Bonin/Fischer mittlerweile nicht mehr an der obersten Stelle ihrer Prioritätenliste.

Dafür aber das Stadtarchiv, das äußerst beengt im Verwaltungsgebäude Oberstadt an der Aachener Straße untergebracht ist. "Wir prüfen derzeit alles, was möglich ist", sagt Bonin und hat mit seinem Kollegen Fischer eine Alternative im Blick, die dem Stadtarchiv eine neue Perspektive gibt: Es soll dauerhaft ins Untergeschoss des Vitus-Centers ziehen. Denn für das Basement gibt es - was zum Beispiel Bürgerservice und Vermietung an externe Interessenten angeht - nur eingeschränkte Möglichkeiten. "Und für die Bücherei finden wir für die Dauer der Sanierung eine andere Bleibe", verspricht Bonin.

(RP)
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