Mönchengladbach Stadtbetrieb nennt sich jetzt "mags"

Mönchengladbach · Es gibt künftig Müll-Detektive, Grill-Scouts und eine Liste mit 50 Straßen, die möglichst schnell und umfassender als früher saniert werden. Der bisherige Stadtbetrieb Sauberkeit startet ab morgen als "mags" in sein Aktionsprogramm.

 Sie tragen MG im Herzen und wollen mithelfen, damit "mags" in der Stadt bekannt wird (v.l.): OB Hans Wilhelm Reiners, Hans-Günter Petry, Hans-Jürgen Schnaß, Gabriele Teufel und Fred Hendricks.

Sie tragen MG im Herzen und wollen mithelfen, damit "mags" in der Stadt bekannt wird (v.l.): OB Hans Wilhelm Reiners, Hans-Günter Petry, Hans-Jürgen Schnaß, Gabriele Teufel und Fred Hendricks.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Wer's mag, sagt ab dem morgigen Freitag einfach "mags". Wem das Kürzel nicht gefällt, darf die lange Version nehmen: "mags" steht für Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe". Und wer sich jetzt fragt, was das denn schon wieder ist: "mags" gibt es, wenn auch nicht unter dieser Kurzform und auch nicht in der Langversion, bereits seit Anfang des Jahres. "mags" ist der Stadtbetrieb Sauberkeit, der mehrere Monate unter dem Arbeitstitel AöR (Anstalt öffentlichen Rechts) die politische Diskussion bestimmte.

Gestern stellte der Vorstand des Stadtbetriebs gemeinsam mit OB Hans Wilhelm Reiners und GEM-Aufsichtsratschef Fred Hendricks den neuen Namen und das entsprechende Logo vor. Damit die Mönchengladbacher auch an Farben erkennen, mit wem sie es künftig zu tun haben: Blau repräsentiert die GEM, Grün die Grünunterhaltung, ein Rotton das Straßenmanagement. Damit die Bürger "mags" schnell im Munde führen können, gibt's entsprechende Plakate mit passenden Aussagen: "Ich mags sicher", "Ich mags sauber" und "Ich mags grün". Der Slogan "MG im Herzen" rundet das Logo ab.

Der "mags"-Vorstand mit dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Schnaß, Gabriele Teufel und Hans-Günter Petry hat die Zeit seit der Gründung des Stadtbetriebs Anfang des Jahres aber nicht nur mit Namenssuche und dem Erfinden der Slogans verbracht. Es gibt erste klare Ansätze, wie die Arbeit ab dem 1. Juli aussehen wird. Denn es wechseln zu diesem Zeitpunkt nicht nur 450 Mitarbeiter der Verwaltung in die Stadttochter - einschließlich der GEM-Beschäftigten zählt das Unternehmen dann 800 Mitarbeiter -, auch die Arbeit wird dann neu strukturiert. Und das sind die ersten konkreten neuen Aufgaben:

Mönchengladbachs Autofahrer stöhnen seit Jahren, weil die Schlaglochpisten scheinbar nie richtig saniert werden: Kaum ist ein Loch zu, reißt an anderer Stelle ein neues auf. Am Ende entstehen Buckelpisten, die den Autofahrer um seine Stoßdämpfer fürchten lassen. Damit soll schrittweise Schluss gemacht werden. "mags" hat eine Liste von derzeit 50 Straßen erarbeitet, die saniert werden. Statt weiter Flickenteppiche zu produzieren, sollen die beschädigten Fahrbahnen großflächig ganz oder in größeren Teilstücken abgefräst und erneuert werden. Für dieses Programm stehen 2,8 Millionen Euro zur Verfügung. Derzeit läuft die Ausschreibung.

Die Diskussion der letzten Jahre über ein oft gefordertes Friedhofskonzept füllt mittlerweile Aktenordner. Passiert ist wenig. Noch immer gibt es in der Stadt zu viel Friedhofsfläche. Trotz mancher Ansätze ist der Anteil neuer Bestattungsformen nicht so, wie sie von anderen Kommunen vorgehalten werden. Und vor allem: Sterben ist in Mönchengladbach auch deshalb teuer, weil die Gesamtgemengelage nicht stimmig ist. "mags"-Vorsitzender Schnaß will das ändern und verspricht zeitnah ein Friedhofskonzept. Und auch Plätze und Parks sollen von der Sanierungs- und Reinigungswelle profitieren. Auch die Zahl der Poller soll minimiert werden.

Achtlos werden Zigarettenkippen weggeworfen. In wenig einsehbaren Ecken entstehen wilde Müllkippen. Mehrere Container-Standorte werden zusätzlich verschandelt, weil volle Abfallsäcke einfach an den Rand gestellt werden. Das alles ist kein Mönchengladbacher Problem, sondern darunter leiden auch andere Kommunen. Künftig aber sind in der Stadt Müll-Detektive unterwegs, die Abfallsündern auf der Spur sind. Die Abfall-Sherlock-Holmes sollen den Missetätern ihr Fehlverhalten bewusst machen - zur Not mit klaren Sanktionen. Dann geht's Müllsündern an den Geldbeutel. Für das Wegwerfen einer Tüte Restmüll fallen dann mindestens 100 Euro an, bei einer unrechtmäßigen Entsorgung einer Kofferraumladung Sperrmüll sind es schon mindestens 600 Euro. Und auch diejenigen, die lange vor dem eigentlichen Abfuhrtermin beispielsweise Gelbe Säcke und Altpapier rausstellen, müssen künftig damit rechnen, Besuch von den Müll-Detektiven zu bekommen. Denn auch das ist ein leidiges Problem: Kommt Wind auf, wird Abfall und Altpapier durch Gladbachs Straßen geblasen. Fünf Detektive nehmen morgen ihren Dienst auf. Weitere könnten dazu kommen, wenn die Situation sie notwendig wird.

Nein, das sind keine "mags"-Mitarbeiter, die im Sommer mit Rezepten und Grillsoßen die Standorte in der Stadt aufsuchen, wo gebrutzelt wird. Sondern sie schauen nach, ob alles in Ordnung ist und die Grill-Plätze nicht vermüllt werden. Und ja, sie suchen dabei das Gespräch und werben für Verständnis. Aber sie sanktionieren auch. Übrigens: Für diese Aufgabe werden noch Mitarbeiter gesucht.

Informationen Alle Infos zu Müllentsorgung, zur Unterhaltung, Pflege und Säubern von Straßen, Parks, Friedhöfen, Sport- und Spielplätzen erhalten die Bürger künftig aus einer Hand: nämlich von "mags". Die Mitarbeiter sind von Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr unter Tel. 02161 491010 oder per E-Mail unter service@mags.de zu erreichen. Weitere Auskünfte zum Unternehmen bekommt man unter www.mags.de und auf der Facebook-Seite mags.mg.

(RP)
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