Mönchengladbach Sportpark Rheydt wird zum Campuspark

Mönchengladbach · Überraschende Wendung: Weil es keine Millionenförderung für den Sportpark Rheydt gab, schien dies das Aus für das Projekt zu sein. Doch jetzt wollen CDU und SPD es doch umsetzen. Die SPD entwickelt bereits Finanzierungsmodelle.

Wenn Pläne der Stadt auf ihrem langen Weg durch die politischen Gremien Schiffbruch erleiden, verschwinden sie in Aktenordnern und Schubladen. Die meisten bleiben da so lange, bis sie im Reißwolf landen. Manche aber tauchen wieder auf und werden zum Dauerbrenner. Etwa weil sie den politischen Diskurs neu befeuern. Oder weil sie schlichtweg gut sind. Um einen Plan mit Sternchen handelt es sich bei Entwürfen, die von der städtischen Sportverwaltung Ende 2015 im Eilverfahren vorgelegt wurden: Da ging's um einen Sportpark genau zwischen Gladbach und Rheydt und Zuschüsse in Millionenhöhe. Das Vorhaben scheiterte - nicht an den hiesigen Entscheidungsträgern, sondern daran, dass das Geld aus einem Bundes-Fördertopf nicht in Gladbach landete.

Jetzt sind sich CDU und SPD einig, diesen Plan mit Bordmitteln weiter verfolgen zu wollen: Die beiden Partner im Rat wollen in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro in das Projekt stecken. An den Plänen wird wenig geändert, das Kind bekommt nur einen neuen Namen: Aus dem "Sportpark Rheydt", so die Bezeichnung, mit dem sich die Stadt um Zuschüsse beworben hat, wird der "Campuspark". Geld, das Projekt zu verwirklichen, meint der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs im Haushalt entdeckt zu haben. "Wir bekommen eine Förderung von mehreren Millionen Euro vom Land für Schulen. Dadurch werden drei Millionen Euro frei, die wir aus Mitteln des Kommunalinvestitionsfördergesetzes für die energetische Sanierung von Schulen vorgesehen haben", sagt er. Seine Partei hat sich bei der Klausurtagung schon darauf festgelegt, das Projekt des Campusparks umzusetzen. Und damit rennen die Sozialdemokraten bei der CDU offene Türen ein. "Dieser Sportpark ist für das ganze Umfeld mit Hochschule, vorhandenen Sportanlagen und den Plänen für das Gelände des Polizeipräsidiums enorm wichtig", sagt Frank Boss, Vorsitzender des Sportausschusses.

Fakt ist: Das weitläufige Areal des Polizeipräsidiums, gehört dem Land, das es auf den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) übertragen hat. Damit die Stadt auf die künftige Entwicklung einen Zugriff hat, entstand der Rahmenplan "Grenzlandstadion/Polizeipräsidium". Er erstreckt sich über das Monforts-Quartier bis zur Schwalmstraße. Innerhalb des Rahmenplanes muss sich der BLB bewegen und gewisse Vorgaben einhalten: Sie sehen zum Beispiel Wohnungen für Studenten, Ateliers für Künstler, Werkstätten für Handwerker, Räume für Unternehmensgründer und weitere Gebäude für die Hochschule vor, die ihren Campus nach den Wünschen der Gladbacher Politiker entsprechend ausbauen soll.

Zu diesem Konzept passt der Sport- als Campuspark. Im mehr klassischen Sinn soll er dem in die Jahre gekommenen RSV-Stadion eine Zukunft mit Kunstrasen-Spielfeldern und einem modernen Gebäude mit Umkleide- und Seminarräume sowie Duschen geben. Wichtig ist den Planern vom Büro Geo 3, das einen Perspektiventwurf bereits vorgelegt hat, dass große Bereiche für den nicht vereinsgebundenen Sport vorhanden sind: mit Funsport-Ecke, Skateranlage, Fitnessbereich und Basketballfeld. Eingebunden wird das Grenzlandstadion.

CDU und SPD wollen für das nächste Jahr Planungsmittel in den Haushalt einstellen. Die weitere Finanzierung erfolgt mittelfristig. "Ich gehe davon aus, dass der Campuspark in rund drei Jahren fertig ist", sagt SPD-Politiker Heinrichs.

(RP)
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