Lokalsport Zwei Leben für den Handball

Handball · Beim Kreistag in der kommenden Woche scheiden Rolf Mayer und Herbert Seyffert aus. Beide gehören seit über 30 Jahren dem Vorstand an.

Die Vertreter der Vereine im Handballkreis Mönchengladbach wählen beim Kreistag am kommenden Mittwoch (19 Uhr) im Vereinsheim des Rheydter TV eine neue Spitze. Das ist nicht irgendeine Wahl, sondern das Ende einer Ära und der Start in eine neue Zeitrechnung. Der Handballkreis, so äußern sich Vereinsvertreter und Vorstandskollegen immer wieder, sei ohne den Vorsitzenden Rolf Mayer und Kassenwart Herbert Seyffert kaum vorstellbar.

Mayer ist die Institution schlechthin. Seit über 30 Jahren gehört er gemeinsam mit Seyffert dem Vorstand an. Rolf Mayer steht seit 1994 als Vorsitzender an der Spitze des Handballkreises. Seit 1981 engagierte er sich als Staffelleiter bei den Jungen und den Frauen. Mayer leitete die Kreispassstelle und war zweiter Vorsitzender. "Ein Leben für den Sport. Er hat alle Auszeichnungen, die er für sein ehrenamtliches Engagement bekommen hat, auch wirklich verdient", sagt Pressewart Robert Dreßen. "Wenn er nicht wäre, sähe es um den Handballkreis ganz anders aus", sagt Seyffert.

Mayer ist kein Mann der großen Worte. Er ist einer, der durch seine Arbeit überzeugt. Und das über Jahrzehnte. Nun aber soll Schluss sein. Er möchte sich aus der Verantwortung in vorderster Front zurückziehen. "Irgendwann muss man den Schritt gehen. Ich habe das vor drei Jahren schon angekündigt", sagte der 72-Jährige im Rahmen der Stadtmeisterschaft vor einigen Wochen.

"Ich bin jetzt 76 Jahre. Es ist Zeit. Es müssen auch mal Jüngere ran", sagt Herbert Seyffert. Anders als Mayer, der im Handball beim Rheydter TV groß geworden ist, kam Seyffert vom Volleyball. Als junger Mann war er aus der ehemaligen DDR geflüchtet und fand bei Welfia Mönchengladbach eine neue Heimat. "Ich habe das sehr gerne gemacht. Das ist ein Hobby, das ich auch gerne zum Beruf gemacht hätte, aber damals gab es das noch nicht", sagt Seyffert.

1983 übernahm er die Kasse mit 2000 Mark darin. Mittlerweile habe sich das Volumen vervielfacht. "Die Aufgabe hat mit sehr viel gegeben. Ich habe immer die Vereine als erstes gesehen. Mir ging es immer darum, mit dem Geld so umzugehen, dass man keine Schulden macht", erklärte er mit einem Rückblick auf seine eigene Geschichte. "Als Flüchtlinge aus der DDR haben wir auch klein angefangen und mussten das Geld zusammenhalten", sagt Seyffert.

Der Kreistag des Handballkreises ist am 18. November um 19 Uhr im Vereinsheim des Rheydter TV an der Nordstraße. Neben den Wahlen stehen die Tätigkeitsberichte und Ehrungen sowie Neuigkeiten, etwa rund um den elektronischen Spielbericht, auf dem Programm.

(wiwo)
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