Am Rande Zehn Spieler und zwei Torhüter

Derzeit ist Borussias Kader eine Mangelerscheinung. Acht Spieler sind auf Länderspielreise, neun verletzt. So war das Trainingsgrüppchen gestern arg überschaubar: zehn Feldspieler und zwei Torhüter. Trotz der personellen Schieflage, die bis Mitte der nächsten Woche kaum nachhaltige taktische Arbeit zulassen wird, sind es wichtige Trainingstage. "Sie tun uns gut, um mit den Rekonvaleszenten zu trainieren", sagte Manager Max Eberl gestern.

Das vom DFB gegen ihn wegen der Schmähworte gegen Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Samstag eingeleitete Verfahren ließ er unkommentiert (Eberl hatte sich bei Nagelsmann entschuldigt), dafür ging er sportlich in die Offensive. Die Borussen sollen die letzten sieben Spiele nutzen, um der Saison vielleicht noch eine neue Richtung zu geben. "Wir sind mit 36 Punkten auf Platz neun. Jeder weiß, dass diese Mannschaft, wenn alles optimal läuft, Potenzial zu mehr hat. Wir müssen jedes Spiel einzeln als Herausforderung angehen und das Bestmögliche rausholen", sagte Eberl. Seine Hoffnung: Das Verhältnis von Gesunden und Verletzten soll nach der Länderspielpause wieder gesünder sein.

Gegen Hoffenheim sind Oscar Wendt, Raffael und Fabian Johnson zurückgekehrt, nun geht es für das Trio darum, während der Länderspielpause die Fitness zu steigern. "Diese Spieler brauchen jetzt vor allem Trainingseinheiten. Wenn ein Spieler lange verletzt war, heißt es ja nicht, dass er mit dem ersten Training sofort wieder einsatzfähig ist", sagte Eberl. Tobias Strobl und Laszlo Bénes könnten bestenfalls schon in Mainz ein Thema sein, eher aber danach gegen Berlin. Vincenzo Grifo sollte mit seiner Bänderdehnung nicht endlos fehlen. Und Ibrahima Traoré soll zeitnah wieder ins Training einsteigen. Bei Denis Zakaria und Christoph Kramer "haben wir die Hoffnung, dass auch sie schnell wieder heranrücken können", sagte Eberl.

Voraussetzung aller Hoffnung ist, dass sich weder niemand neu oder wieder verletzt. Es wäre nicht verwunderlich in dieser Saison. Doch die Borussen hoffen, dass sich das Schicksal gewendet hat. "Wenn die Spieler wieder zur Verfügung stehen, erhöht das den Druck im Training und in der Kabine sowie den Konkurrenzkampf. Das ist das, was wir brauchen", sagte Eberl.

Karsten Kellermann

(RP)
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