Ronny Rogawska "Wir müssen alles oder nichts spielen"

Mönchengladbach · Der Trainer des TV Korschenbroich spricht über den Abstiegskampf in der Dritten Handball-Liga und das Kellerduell in Aurich.

 Ronny Rogawska will den TVK noch retten.

Ronny Rogawska will den TVK noch retten.

Foto: jäger

Mit dem 32:26-Heimsieg am Samstag über die SG Menden Sauerland hat der TV Korschenbroich zwar keinen Sprung in der Tabelle der Dritten Handball-Liga gemacht, aber er hat den Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz auf vier Zähler verkürzt. Auf diesem Rang 13 steht mit elf Punkten die HSG Handball Lemgo, die punktgleich ist mit dem Tabellen-14., dem OHV Aurich. Und bei dem treten die Korschenbroicher am Sonntag (17 Uhr) an. Bei einem Sieg verkürzen sie den Rückstand auf zwei Zähler. TVK-Trainer Ronny Rogawska spricht über die Chancen und die weiteste Auswärtsfahrt der Saison.

Nach dem Sieg über Menden haben Sie gesagt: "Der TVK lebt wieder." Es war also recht emotional. Wie ist es mit ein paar Tagen Abstand?

Rogawska Es war ungemein wichtig, wieder zu punkten und den zweiten Heimsieg zu holen. Was aber vor allem schön war und was mich freut, ist, dass in vielen Bereichen jetzt das in die Jungs reinkommt, an dem wir so lange arbeiten. Man konnte in dem Spiel sehen, dass sie es jetzt umsetzen können. Jetzt kommt aber das nächste entscheidende Spiel in Aurich. Es ist gut, dass wir uns davor zwei Punkte und Selbstvertrauen geholt haben.

Mit einem Sieg kämen Sie auf zwei Punkte an den Gegner heran . . .

Rogawska Es wäre schön, wenn es so käme. Wir fahren dahin und werden alles reinschmeißen, und wenn wir da was holen, haben wir uns wieder reingekämpft. Darum leben wir wieder. Das ist das, woran wir die ganze Zeit arbeiten: das Unmögliche noch zu schaffen. Ich habe es letzte Woche schon gesagt: Solange es theoretisch möglich ist, den Klassenerhalt zu schaffen, werden wir alles versuchen, das hinzukriegen. Das ist meine Aufgabe. Es ist aber auch klar: Wenn wir in Aurich verlieren, wird es brutal schwer.

Beim 30:27 gegen Habenhausen und dem 32:26 gegen Menden hat Ihr Team dem Druck standgehalten. Macht das Hoffnung für Aurich?

Rogawska Es ist richtig und gut, dass die Mannschaft da mit dem Druck klargekommen ist. Vor allem gegen Menden war es sehr wichtig, dass wir dieses Spiel dominiert haben, auch wenn es am Ende noch deutlicher hätte sein können.

Die Kellerduelle mit Habenhausen und Menden hat Ihr Team zu Hause gewonnen, nachdem es zuvor in dieser Saison nur auswärts Punkte gab. Wäre da jetzt nicht ein Heimspiel gegen Aurich super?

Rogawska Klar wäre es das. Aber das hatten wir ja in der Hinrunde schon. Deswegen fahren wir jetzt nach Aurich.

Wie geht der eher klamme TVK die weiteste Auswärtsfahrt an?

Rogawska Wir fahren mit dem Bus.

Aber nicht mit dem Linienbus, oder?

Rogawska Nein, nach meinen Informationen ist das ein vernünftiger Bus. Ich muss ihn auch nicht selber fahren.

Das klingt doch gut. Was erwartet Sie sportlich in Ostfriesland?

Rogawska Nach dem 26:24-Sieg bei uns hat Aurich noch gegen Longerich gewonnen, dann aber lange Zeit gar nichts mehr geholt, weil es ein riesiges Verletzungspech hatte. Neulich musste ihr zweiter Torhüter als siebter oder achter Feldspieler einspringen. Aurich konnte lange nicht mit der kompletten Mannschaft spielen, aber jetzt kehrt der ein oder andere zurück und sie haben auch das Duell gegen Lemgo mit einem Tor zu Hause gewonnen. Was sie immer haben, sind große, kompakte Jungs in ihrer 6:0-Abwehr, aus der sie auch schnell ins Tempo kommen. Vorne haben sie einen strukturierten Angriff mit guten Jungs im Rückraum, die Gardemaß haben. Das wird schwer, aber wir sind nicht chancenlos auf einen Sieg.

Was macht Sie zuversichtlich?

Rogawska Wir haben in den letzten beiden Heimspielen gut agiert und in der Abwehr unsere Zentrale gut zu gekriegt. Dazu hatte Max Jäger im Tor zweimal einen Sahnetag. Das hängt auch damit zusammen, wenn die Abwehr gut steht. Das ist auch das Erste, was wir hinkriegen müssen in Aurich. Und dann müssen wir alles reinwerfen, unseren ganzen Mut und alles oder nichts spielen.

Allerdings gab es zwischen den beiden Heimspielen eine 29:36-Niederlage beim Kellerkind Volmetal. Es fehlt Konstanz. Ist sie jetzt da?

Rogawska Das kann ich ehrlich nicht sagen. Ich werde aber die ganze Woche zielstrebig dafür arbeiten, dass sie da ist. Klar hatten wir auch in Volmetal die Hoffnung auf Punkte, haben uns da aber früh einschüchtern lassen von der Härte des Gegners. Das sind Sachen, die jetzt nicht mehr passieren dürfen und auf die ich diese Woche zurückgreife, damit jeder weiß: Wir haben Chancen, auswärts zu punkten, aber wir dürfen nicht so auftreten wie in Volmetal. Wir müssen alles in die Waagschale werfen und ein ganz anderes Gesicht zeigen als da.

Am Ende der Saison gehen Sie zum Liga-Konkurrenten HSG Krefeld. Der TVK steht dann wo?

Rogawska Wenn es nach mir ginge, übergebe ich den TVK wieder da, wo ich ihn übernommen habe: in der Dritten Liga.

GEORG AMEND FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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