Fußball Vos kontra Mischel: "Objektiv falsche Darstellungen"

Der Streit im Fußballkreis MG/VIE um den neuen Schiedsrichterobmann Thomas Sleegers und die Abwahl von Markus Fliege wird immer heftiger. Es geht um die seit Monaten anhaltende Kritik einer Mehrheit des Vorstands an Sleegers; vor allem um angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung des Schiedsrichter-Hallenmasters Anfang 2009.

Jetzt gibt es auch einen Riss im noch amtierenden Kreisvorstand. Manfred Mischel, Vorsitzender für Freizeit- und Breitensport, hat in einem Leserbrief in der RP (17. März) die Vorwürfe gegen Sleegers als "Rufschädigung, die schon den strafrechtlichen Bereich tangiert" bezeichnet. Dazu nun Kreisvorsitzender Franz-Josef Vos in einer schriftlichen Stellungnahme:

"Manfred Mischel spricht hier nicht als Funktionsträger des Fußballkreises oder des Kreisvorstandes. Dieser vertritt mehrheitlich eine abweichende Auffassung. Der Leserbrief enthält objektiv falsche Darstellungen: Thomas Sleegers hat sich nie bereit erklärt, abrechnungsrelavante Unterlagen herauszugeben. Er versuchte sogar, die Herausgabe durch eine einstweilige Verfügung zu verhindern. Es war für den Verein Pro Schiedsrichter notwendig, sich anwaltschaftlichen Beistands zu bedienen, um eine Herausgabe zu bewirken. Erst nach einer einstweiligen Verfügung konnten die Unterlagen vom Gerichtsvollzieher abgeholt werden.

Auch jetzt bestehen große Zweifel, ob tatsächlich alle Unterlagen herausgegeben wurden. So fehlen nach wie vor die Buchungsjournale des früheren Steuerberaters. Thomas Sleegers war nie bereit, irgendeiner Person Einsicht in die Unterlagen zu gewähren. Auf diese Weise verhindert/verzögert er nach wie vor eine finanzielle Prüfung des von ihm als Organisationsleitung durchgeführten Masters. Selbst weiteren Personen im Organisationsteam gewährte Sleegers keine Einsicht in abrechnungsrelevante Unterlagen. Der von Pro Schiedsrichter jetzt neu beauftragte und im Steuerrecht tätige Rechtsanwalt bestätigt, dass eine ordnungsgemäße Abrechnung aufgrund offener Fragen z. Z. nicht möglich ist.

Von welcher Rufschädigung spricht Manfred Mischel? Das Thema Tätigkeit von Thomas Sleegers als Organisationsleitung des Masters wird derzeit umfassend rechtlich geprüft. Bis zum Abschluss kann und wird von Pro Schiedsrichter und vom Kreisvorstand keine Stellungnahme erfolgen. Nach Abschluss der Prüfung wird das Notwendige veranlasst werden.

Von einer Vernetzung der Schiedsrichter in Gremien, die Mischel anspricht, kann keine Rede sein. Außerdem hat Sleegers die Tätigkeit von Schiedsrichtern in verantwortlichen Funktionen im Kreis selbst stets befürwortet und vorangetrieben. Niemand scheidet wegen der von Manfred Mischel so bezeichneten Vorwahl aus einem Gremium aus. Allerdings sind fünf von sieben Mitgliedern des Kreisvorstandes nicht bereit, in einem künftigen Kreisvorstand zusammen mit Thomas Sleegers zu arbeiten."

(RP)
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