Lokalsport "Unruhiges Umfeld" - Trainer Brück verlässt den 1. FC

Fussball · Er ist kein Lautsprecher, eher jemand, der im Hintergrund arbeitet und reichlich Erfahrung als Spieler und Trainer in höheren Klassen gesammelt hat. Überraschend hat sich jetzt Wolfgang Brück zu Wort gemeldet und damit für einen Paukenschlag gesorgt: "Ich werde meine Tätigkeit als Co-Trainer beim 1. FC Mönchengladbach mit sofortiger Wirkung beenden."

Das überrascht, steht der FC doch trotz zuletzt mäßiger Leistungen mit 18 Punkten auf Platz fünf der Landesliga und hat damit mehr erreicht, als man erwarten durfte. "Mich haben einige Bemerkungen aus dem Umkreis nachdenklich und auch sehr betroffen gemacht", sagt Brück. Damit wird er wohl die lautstarke Bemerkung nach der 3:4-Niederlage in Viersen gemeint haben, als ein Vorstandsmitglied vernehmlich rief: "Ihr könnt euch bald einen neuen Verein suchen." Das dürfte für Brück kein Problem sein. Angebote wird er wohl bald erhalten.

Aber es wird nicht allein diese unbedachte Bemerkung gewesen sein, die Brück zu diesem Schritt bewegt hat. In Kapellen (Oberliga), beim 1. FC Viersen, als der noch in der Niederrheinliga spielte, waren die Trainingsbedingungen sicherlich professioneller als beim FC. "Es herrscht Unruhe im Umfeld und als Folge auch im Kader. Dadurch wird die Trainings- und Führungsarbeit des Trainerteams enorm erschwert", sagt Brück.

Sicherlich war er von anderen Klubs andere Bedingungen gewohnt. Fünf Jahre trainierte Brück Odenkirchen und führte den Klub von der Kreisliga A im Durchmarsch in die Landesliga. Vier Jahre war er in Viersen tätig. Nach drei Jahren verließ er den SC Kapellen, um beim FC eine junge Mannschaft mit aufzubauen. Dieses Vorhaben endet nun schneller als gedacht.

"Ich habe meinen Entschluss zuerst unserem Vorsitzenden Uwe Röhrhoff mitgeteilt und dann auch Markus Horsch informiert", sagt Brück. Der FC-Trainer wurde von dieser Nachricht überrascht: "Damit habe ich nicht gerechnet. Er wird uns sehr fehlen. Ich werde die Reaktion der Spieler und des Vorsitzenden abwarten und mich dann entscheiden", sagte Horsch.

Röhrhoff will und kann augenblicklich aus der Ferne keine Entscheidungen treffen. Erst heute kehrt er aus seinem USA-Urlaub zurück: "Ich konnte ihn leider telefonisch nicht umstimmen. Ich finde es schade, aber ich kann niemanden zwingen, weiterzumachen, wenn es für ihn nicht passt", sagte der Vorsitzende. Er wird nun wohl einige Gespräche führen müssen. Wichtig wird vor allem sein, dass sich die Mannschaft am Sonntag beim Tabellenletzten Mettmann ganz anders als beim 0:3 gegen Nievenheim präsentiert. Es gilt, einen Nachfolger für Brück zu finden, und schließlich muss auch mit Horsch gesprochen werden, der seine sportliche Zukunft offen gelassen hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort