Lokalsport TV Korschenbroich enttäuscht komplett

Handball, 3. Liga · Mit 21:32 verliert der Drittligist bei Mindens Reserve. Trainer Rogawska fehlen Einsatz und Ehrgeiz. Er kündigt eine harte Trainingswoche an.

 Auch Korschenbroichs Spielgestalter Justin Müller tat sich gegen die Mindener Abwehr schwer.

Auch Korschenbroichs Spielgestalter Justin Müller tat sich gegen die Mindener Abwehr schwer.

Foto: Michael Jäger/TVK

Es bedarf schon etlicher Dinge, um Ronny Rogawska wütend zu machen. Doch die Leistung seiner Schützlinge bei der 21:32 (10:16)-Klatsche bei GWD Minden II sorgte dafür, dass der Trainer so überhaupt nicht gut auf sein Team zu sprechen war. Ob ihm denn irgendetwas, und sei es nur eine Kleinigkeit, an dem Auftritt gefallen habe? "Nein. Gar nichts", sagte Rogawska. Manager Kai Faltin ergänzte: " Ich bin maßlos enttäuscht. Ich hatte mit einer anderen Einstellung gerechnet. Wie wir in dieser Verfassung noch punkten wollen, ist mir völlig unklar."

Es war nach dem 25:32 gegen die Reserve des VfL Gummersbach am Spieltag zuvor die zweite deftige Pleite in Folge, und das, obwohl der Tabellenzwölfte noch nicht vollends gerettet ist. "Ich habe ja gesagt, es muss vieles zusammenkommen, dass wir noch mal da unten reinrutschen, aber wir dürfen auch nicht einfach abschalten", bemängelte Rogawska. Von dem Acht-Punkte-Polster auf den Drittletzten TuS Volmetal und den Vorletzten SG Langenfeld, der am Samstag, 22. April (19.30 Uhr) in der Korschenbroicher Waldsporthalle gastiert, sind nur noch fünf Zähler übrig. Drei Spiele stehen noch aus - daher warnt Rogawska: "Wir brauchen noch einen Punkt. Ich will nicht auf andere spekulieren, sondern die Klasse selber sichern. Wir müssen als Mannschaft den letzten Schritt gehen."

Den Willen dazu hatte er bei seinen Spielern in Minden vermisst. Von 1:4 wuchs der Rückstand über 6:11 bis zur Pause auf 10:16, und auch nach dem Seitenwechsel gab es kein Aufbäumen. "Wir waren von der ersten Sekunde an gar nicht vorhanden", ärgerte sich Rogawska. "Es gab keine Präsenz, keinen Ehrgeiz, keine Freude, wenn mal etwas geklappt hat. Wir haben uns Minute für Minute mehr ergeben. Das hat mich gewurmt, dass wir nicht mehr Herz gezeigt haben."

Ob es daran liegt, dass acht Spieler den Verein nach Saisonende verlassen? Oder daran, dass sich die Akteure zu sicher sind, dass es mit dem Klassenerhalt schon klappen werde? "Vielleicht eine Mischung aus beidem", sagte Rogawska. "Nach dem Sieg gegen Volmetal wurde sich auf dem Acht-Punkte-Vorsprung ausgeruht. Da hieß es ja: ,Jetzt müssen die alles gewinnen und wir alles verlieren' - das wirkt sich dann im Kopf schon aus." Und das wiederum auf den Körper: "Wir müssen die Körperspannung hoch halten. Wenn du das nicht machst, wird dir der Schneid abgekauft oder du verletzt dich", warnte Rogawska und zog als Beispiel für Letzteres seinen Halbrechten Henrik Schiffmann heran, der sich nach 20 Minuten in einer Eins-gegen-Eins-Aktion mit dem Knie so sehr am Knie seines Gegners stieß, dass er nicht weitermachen konnte. "Ich denke, es ist nur eine schwere Prellung. Er geht Montag zum Arzt, danach sind wir schlauer", sagte der Trainer.

Am kommenden Oster-Wochenende pausiert die Dritte Liga, dann kommt der Tabellenvorletzte Langenfeld, der rechnerisch wie Volmetal noch Chancen hat, den TVK abzufangen. In der anstehenden Trainingswoche sollen sich die Korschenbroicher Spieler Gedanken machen, ob ihre Einstellung im Abstiegskampf ausreicht. Daher kündigte Rogawska an: "Wir werden in den nächsten Tagen nicht viel mit Handball zu tun haben, sondern mehr im läuferischen Bereich." Und um es ganz deutlich zu machen fügte er an: "Und da werden wir ganz sicher nicht Fußball spielen."

(ame)
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