Lokalsport SV Lürrip: Theorie und Realität

Fussball · Die Theorie eröffnet dem SV Lürrip am Sonntag alle Chancen, zum Tabellenzweiten der Bezirksliga, der Reserve des TSV Meerbusch, aufzuschließen. Voraussetzung ist schlicht und einfach ein Sieg. Während die Theorie alles zulässt, ist die Praxis manchmal recht weit entfernt. Davon überzeugte sich am vergangenen Spieltag Lürrips Trainer Markus Lehnen beim Spitzenspiel zwischen Meerbusch und Kaarst: "Das ist schon eine ganz außergewöhnliche Truppe, die 90 Minuten absoluten Willen zeigt und über eine herausragende Physis verfügt." Allerdings braucht sich auch Lürrip nicht zu verstecken. Zuletzt wurden in sechs Spielen von möglichen 18 Punkten 16 geholt. "Das waren nicht immer nur starke Gegner. Allerdings hat die Mannschaft nach einer keineswegs optimalen Vorbereitung eine hervorragende Entwicklung genommen", sagt Lehnen.

Trainingsfleißigster Kicker war Sven Hackler, der keine Einheit verpasste und nach seiner dreimonatigen Sperre nun zum ersten Mal wieder spielen kann. Nach fünf Monaten Pause steht auch Torwart Sascha Kinna wieder zur Verfügung. "Wir müssen leider bis zum Saisonende wegen eines Bandscheibenvorfalls auf Michael Kersten verzichten. Dafür kommen aber Matti Langen, Thomas Stryja und Mathias Smyczek wieder dazu", sagt Lehnen.

Die anderen Gladbacher Bezirksligisten hätten gerne die Sorgen des SV Lürrip. Für den Polizei SV, Neuwerk und Meer geht es ums Überleben in der Liga. Meer hat zwar nach der Winterpause nur einmal verloren, aber auch nur einen Sieg bei fünf Unentschieden feiern können. "Das ist sicherlich eine gute Ausbeute, aber wir haben in der Hinrunde zu viel liegen gelassen. Wir brauchen nun mehr als immer nur einen Punkt und gute Leistungen", sagt Meers Trainer Erhan Kuralay. Beim ebenfalls abstiegsbedrohten SC Schiefbahn wäre deshalb ein Sieg besonders wichtig.

Das gilt aber auch für Neuwerk. Die Sportfreunde treten gegen die DJK Gnadental an, die sicherlich auch noch nicht gerettet ist. Nicht nur weil Neuwerk noch immer vier Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz hat, bleibt Trainer Michael Holthausen gelassen: "Sonntag haben wir vielleicht schon wieder einige Spieler dabei, die wochenlang ausgefallen sind. Dann werden wir auch sicher wieder ganz anders auftreten können."

In welcher Besetzung die FC-Reserve gegen Kapellen II antreten kann, wird überraschend sein. Weil die Oberliga-Mannschaft der Westender bereits am heutigen Freitag in Meerbusch antritt, könnte aus dem dezimierten Kader von Trainer Stephan Houben Hilfe kommen, aber auch durch die A-Junioren erfolgen. Auch der Polizei SV hat gegen den TuS Grevenbroich (heute, 19.30 Uhr) Personalprobleme. "Mal sehen, wer uns zur Verfügung steht", sagt Trainer Marc Ferfers. Beim Gegner könnte Ex-Oberliga-Spieler und augenblicklicher Trainer André Theißen wieder im Tor stehen. Und bisher verließ der Gladbacher und ehemalige Torjäger als Torwart immer als Sieger den Platz.

(RP)
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