Lokalsport Stimmung hält Strapazen stand

Fussball · Trainer Marcel Winkens verlangt seinen jungen Spielern beim FC in der Vorbereitung einiges ab. Doch die sehen die Mühen positiv und halten die gute Laune hoch.

 Schön, wenn der Schmerz nachlässt - der FC-Kader nach einer der Einheiten mit Stefan Villanueva.

Schön, wenn der Schmerz nachlässt - der FC-Kader nach einer der Einheiten mit Stefan Villanueva.

Foto: Verein

Sie bilden Spalier, als Co-Trainer Christoph Coersten als Letzter das Ziel erreicht, machen die Welle und klatschen anerkennend Beifall. Kräftezehrend war diese Laufeinheit im Rheydter Stadtwald für die junge Truppe des Landeligisten 1. FC Mönchengladbach. Aber alle hatten Ehrgeiz bewiesen, sich gequält, nie die gute Laune verloren und sich gegenseitig angefeuert. Die Chemie stimmt also offenbar im Kader, der mit einem Durchschnittsalter von 22,3 Jahren sicher auch noch Lernjahre vor sich hat.

Vier Teams hatte Trainer Marcel Winkens an diesem Abend zusammengestellt, wobei jedes Team-Mitglied viermal die Runde um den Stadtweiher in vollem Tempo bewältigen musste. Da machten sogar Fitness-Trainer Tobias Klötzer, Torwart-Trainer Sascha Irmen und eben auch Co-Trainer Coersten mit. "Wenn der mit seiner Gruppe nicht Letzter wird, dann geht es noch einmal auf den Müllberg", drohte Winkens. Das Team des Co-Trainers belegte den letzten Platz und bewahrte damit den Kader vor weiteren Anstrengungen an diesem Vorbereitungstag.

Dabei hatten die jungen Spieler schon an den Tagen zuvor ein Programm zu absolvieren, das sie in vielen Bereichen bis an ihre physischen Grenzen brachte. Dreimal waren sie schon vom ehemaligen Oberliga-Spieler Stefan Villanueva fit gemacht worden. "Bei ihm werden Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer trainiert. Zudem nutzen wir Stefans Fitness-Institut auch zum Regenerations-Training", erläutert Winkens.

Für Ricardo Goman, der in der vorigen Saison nach der Winterpause überraschend in den Oberliga-Kader befördert worden war und beim FC blieb, ist die Art der Vorbereitung neu: "So hart habe ich während der Vorbereitung noch nicht trainiert. Aber es geht schon. Es war richtig, beim FC zu bleiben", sagt er.

Nicht ganz unbekannt ist diese Art der Vorbereitung für Simon Littges (19): "Ich bin schon die dritte Saison bei Marcel Winkens. Es sieht so aus, dass die Chemie in der Truppe stimmt und es trotz der Anforderungen viel Spaß macht", sagt er. Zufrieden ist auch Akin Uslucan, inzwischen mit 25 Jahren einer der wenigen Routiniers: "Die Vorbereitung ist immer hart. Auf die taktische Disziplin wird viel Wert gelegt. Viele Spielformen machen das Programm interessant. Dabei merkt man, dass wir viele sehr gute Charaktere im Kader haben", sagt er.

Recht erschöpft, aber mit sich und allen anderen zufrieden, verließen Spieler und Trainer den Rheydter Stadtwald. Allerdings schienen die Anstrengungen einen Tag später doch ihren Tribut zu fordern. Beim Testspiel gegen die Bundesliga-A-Junioren von Rot-Weiß Essen gab es mit 1:2 die erste Niederlage. Da fehlte vor allem in der ersten Halbzeit die Konzentration im Abwehrbereich. Allerdings verbuchte der FC bis dahin schon drei Erfolge. In Süchteln wurde 2:1 gewonnen, Oberligist Waldkirch 3:1 besiegt und Bedburdyck 3:0 geschlagen. "Wir sind noch in der Erprobungsphase, in der jeder seine Chance erhält. Ich gehe davon aus, dass wir allmählich den Kader bestimmen können. Wer es im ersten Anlauf nicht schafft, muss sich Spielpraxis in der Reserve suchen und hat darüber die Möglichkeit, in den Landesliga-Kader zu kommen", beschreibt Winkens seine Vorstellungen.

(RP)
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