Lokalsport Starke Kreisliga A verspricht von Beginn an viel Spannung

Fussball · Von den 16 Vereinen waren nur vier Mannschaften im vergangenen Jahrzehnt nicht schon in einer höheren Spielklasse aktiv.

 Kennt mit Giesenkirchen die A-Liga: Coach Daniel Saleh.

Kennt mit Giesenkirchen die A-Liga: Coach Daniel Saleh.

Foto: Sascha Köppen

Genau genommen ist die Kreisliga A eine verkappte Bezirksliga. Von den 16 Teams haben in der letzten Dekade - also eine Fußballer-Generation - gerade einmal vier Mannschaften keine Erfahrung in den höheren Klassen sammeln können. Geistenbeck darf mit mindestens zwölf Jahren dauerhafter Zugehörigkeit unverhohlen als das Urgestein der Liga gelten. Dem am nächsten kommt noch die Reserve des 1.FC Viersen, deren Zugehörigkeit nur von einem Jahr Kreisliga B in den vergangenen zehn Jahren unterbrochen wurde. Als Gegenpole wären der Rheydter SV (sechs Jahre Landesliga/vier Jahre Bezirksliga), Giesenkirchen (drei/fünf) und Rheindahlen (eins/fünf) zu nennen, die nur höherklassig um Punkte kämpften.

Auch wenn die Trainer unisono erklären, die Ergebnisse der Vorbereitungsspiele seien nicht zu überbewerten, zeigen sie doch zumindest eine Tendenz auf. Abgesehen von den Reserveteams des ASV Süchteln und FC Viersen sowie Kleinenbroich mit Freilos war für alle übrigen Teams der Kreispokal die ernsthafte Generalprobe vor Beginn der Meisterschaft.

Eine bisher überzeugende Leistung zeigte der Aufsteiger Mennrath. Vor allem dessen variables Abwehrverhalten - mal mit zwei, mal mit fünf Verteidigern - sucht in dieser Klasse seinesgleichen. Mit Nasser el Aboussi und Rückkehrer Soner Karaman hat die Victoria zwei Spieler, die einen zentimetergenauen Pass hervorzaubern können.

Giesenkirchens Pokalspiel in Hochneukirch wurde erst im Elfmeterschießen positiv entschieden. Trotzdem hat das Team von Daniel Saleh einen kleinen Vorteil gegenüber Mennrath, es kennt die Liga bereits. Topfavorit ist aber der Rheydter SV, obwohl das siegreiche Pokalspiel bei den Red Stars nur durch deren individuellen Fehler zugunsten des "Spö" zustande kam.

Auch das Wachmeister-Team aus Korschenbroich hat allerbeste Chancen, am Ende ganz oben zu stehen. Dasselbe gilt für den Nachbarn aus Kleinenbroich, sofern sie nicht wieder den Start in die Saison verpatzen und der Musik hinterherlaufen. Für Liedberg als Aufsteiger wird es eng, in der Liga zu bleiben. Derzeit ist kein vernünftiges System zu erkennen. Dies ist vonnöten, da Goalgetter Tobias Brodka den Verein verließ und kein adäquater Ersatz zu sehen ist.

Auch Hardt könnte in der unteren Tabellenregion zu finden sein. Der Vorjahreszweite Wickrath, bei vielen Trainern aber als Aufstiegsaspirant gehandelt, wird nicht mehr so dominant auftreten wie in der Vorsaison und sich mit Teams wie den drei Viersener Klubs und den in nächster Nähe gelegenen Viktoria Rheydt, Hockstein und Geistenbeck um die beste Verfolgerrolle messen. Beim Letztgenannten hängt alles davon ab, wie Coach Manuel Moreira seine Spielphilosophie an die Spieler vermitteln kann.

Zwei Teams sind die großen Unbekannten, denen alles zuzutrauen ist: Rheindahlen und Holt. Bei beiden findet wie in Geistenbeck ein personeller Umbruch statt. Total konträr verliefen auch die Testspiele. Rheindahlens Bilanz von drei Siegen und zwei Unentschieden plus der Pokalerfolg bei Fortuna lassen auf eine gute Saison hoffen. Holt dagegen verlor alle vier Tests und das Pokalspiel gegen den Ligarivalen Hardt. Hier liegt nach aktuellem Stand ein Durchreichen nach unten im Bereich des Möglichen.

Fazit: Jeder Spieltag ist gepaart mit direkten Duellen, sei es um den Tabellenplatz oder örtlich gesehen. Hier kann und darf sich keiner eine Schwächephase erlauben, die würde rigoros ausgenutzt. Spannung bis zum letzten Spieltag dürfte also garantiert sein.

(hohö)
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