Lokalsport So sieht das Kalkül des 1. FC mit der eigenen Reserve aus

Fussball · Über eine erfolgreiche Hinserie will man Spielern, die in der Ersten hatten spielen wollen, die Zweite langfristig schmackhaft machen.

Da muss man schon staunen. Während der Sommerpause sah es beim 1. FC Mönchengladbach nach dem Abstieg aus der Oberliga und dem erzitterten Überleben der Reserve in der Bezirksliga nach einem Desaster aus. Doch ein kleines Wunder, eine gesunde Portion Glück und geschickte Schachzüge in der sehr dünn besetzten Vorstandsetage haben den FC zurück in die Spur gebracht.

Vor allem die Reserve lieferte in den ersten Spielen mehr, als man erwarten durfte. Skepsis herrschte nicht nur außerhalb des FC, als mit Trainer Manuel Moreira und etlichen Spielern aus unterklassigen Vereinen das Abenteuer Bezirksliga angegangen werden sollte. Doch nach fünf Spieltagen darf gestaunt werden: zehn Punkte, Platz sechs, nur drei Punkte von Spitzenreiter St. Tönis getrennt.

Das lässt für die Zukunft hoffen, zumal, wenn Moreira weiter auf Kicker zurückgreifen kann, die sich Hoffnungen gemacht hatten, in der Landesliga zu spielen. Denn da werden in den nächsten Wochen Entscheidungen fallen, schließlich sagte Chef-Trainer Marcel Winkens: "Wir können nicht ständig rotieren, wir brauchen nun allmählich Konstanz in den Kadern."

Ricardo Goman zog schon frühzeitig die Reißleine, nachdem klar war, dass er kaum Chancen hatte, im Landesligakader einen Platz zu finden. In der vorigen Saison war er noch in den Oberligakader befördert worden und zog sich dabei beachtlich aus der Affäre. Er schloss sich nun Blau-Weiß Wickrathhahn (Kreisliga B) an. Das ist aus sportlichen Gründen kaum nachzuvollziehen, zeigt aber zu welchen Schritten unzufriedene Spieler fähig sind.

Neben Ricardo Goman hatten aber wahrscheinlich auch Leo Lekaj, Malte Renner, Marvin Spinnrath, Jonas Symes, Kevin Wolfs und Ferhat Sakar mit Einsätzen in der Landesliga gerechnet. Sie sind aber im Moment Stützen der Reserve, auf die Moreira kaum verzichten kann, wenn die Reserve weiter glänzen will. Der FC II müsse möglichst viele Punkte bis zur Winterpause sammeln, war aus gut informierten FC-Kreisen zu hören. Zu hoffen ist, dass der momentane Erfolg den Ehrgeiz der Spieler über die Winterpause hinaus anstachelt, um weiterhin eine herausragende Rolle in der Bezirksliga zu spielen. Der Weg nach oben muss nun gegen den Landesliga-Absteiger VfB Uerdingen am Sonntag bestätigt werden.

Die Erfahrung, dass nicht immer alles wunschgemäß läuft, mussten die drei anderen Gladbacher Bezirksligisten schon hinreichend machen. Neuling Giesenkirchen verlor überraschend am vorigen Spieltag in Meerbusch. Auch die 1:3-Schlappe Meers gegen Grefrath war nicht eingeplant. Erst recht war dies nicht der schwache Start der Lürriper. Die können nun gegen Spitzenreiter St. Tönis beweisen, dass sie inzwischen in die Spur gefunden haben. Giesenkirchen hat mit Strümp (Sa., 17 Uhr) wie Meer in Brüggen Gegner, die zu schlagen sind.

(RP)
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