Lokalsport Schwere Aufgabe für TVK, lösbare für Borussia

Handball · Der Korschenbroicher Drittligist ist heute in Krefeld Außenseiter. Die Gladbacher orientieren sich an der Oberliga-Tabellenspitze.

 Max Zimmermann war in der Vorsaison noch Kapitän des TV Korschenbroich, heute empfängt er mit der HSG Krefeld seinen Ex-Klub. "Ich habe ihm viel Glück gewünscht - aber nicht zu viel", sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska.

Max Zimmermann war in der Vorsaison noch Kapitän des TV Korschenbroich, heute empfängt er mit der HSG Krefeld seinen Ex-Klub. "Ich habe ihm viel Glück gewünscht - aber nicht zu viel", sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska.

Foto: lamm (Archiv)

Der TV Korschenbroich ist auf einen Abstiegsplatz der Dritten Liga gerutscht. Ein Grund dafür sind die vier Niederlagen in den bisherigen vier Heimspielen. Heute (19 Uhr) tritt die Mannschaft von Ronny Rogawska auswärts an - ein Vorteil? Eher nicht. Denn es geht zur HSG Krefeld, die sich vor der Saison unter anderem mit einem Trio aus Korschenbroich verstärkt hat und den Aufstieg in die Zweite Liga anpeilt. Der TVK ist klarer Außenseiter, zumal sich Krefeld bei bereits vier Minuspunkten keinen Ausrutscher erlauben darf, will man im Aufstiegsrennen wirklich dabei sein. "Die Rollen sind klar verteilt", sagt Rogawska. "Wir haben alles zu gewinnen und nicht viel zu verlieren."

Obwohl inzwischen inklusive Trainer Olaf Mast acht Akteure der HSG eine Korschenbroicher Vergangenheit haben, wird das Wiedersehen nur begrenzt ausfallen: Max Zimmermann, in der Vorsaison Kapitän des TVK und bester Torschütze der Liga, ist derzeit nicht erste Wahl auf Linksaußen. Rückraumspieler Michel Mantsch fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus. Einzig Hendrik Schiffmann dürfte gegen seinen Ex-Klub ziemlich viel spielen, da sich sein Konkurrent im rechten Rückraum, Maik Schneider, den Ellbogen gebrochen hat.

Frei von Sorgen ist auch der TVK nicht. Fabian Bleckat wird ausfallen, ebenso wohl Philip Schneider. "Die Verletzung, die er sich gegen Longerich geholt hat, ist noch lange nicht ausgestanden", sagt Rogawska. "Er hat zuletzt auch nur mit Schmerzen gespielt. Es ist wirklich notwendig, dass er kein Risiko geht, damit das nicht noch schlimmer wird. Da soll er lieber für andere Spiele hundertprozentig fit sein." Da auch Schneiders Kreisläufer-Kollege Aaron Jennes wie Torwart Felix Krüger unter der Woche erkrankt war, wird Rogawska auf der Kreisläuferposition eine Alternative finden müssen.

Der Trainer weiß: "Das wird eine sehr, sehr schwierige Aufgabe in Krefeld. Wir haben uns als Mannschaft noch nicht zu 100 Prozent gefunden. Das ist auch normal, aber ich will sehen, dass wir von Anfang an den Anschluss halten und nicht früh unseren Weg verlassen. Das ist derzeit unser ständiges Problem."

Nach der überraschend klaren 25:34-Niederlage bei der DJK Unitas Haan richtet Oberligist Borussia Mönchengladbach den Blick nach vorne. Am späten Sonntagnachmittag will sie beim LTV Wuppertal im fünften Spiel den vierten Sieg einfahren. "Die Niederlage ist abgehakt. Wir haben das analysiert und im Training an den Dingen gearbeitet, die nicht so gut liefen", sagt Trainer Tobias Elis. Er wertet es als positives Zeichen, dass die Spieler ihre Leistung selbstkritisch hinterfragten. "Sie wollen härter arbeiten und im Training die gleiche Intensität wie im Spiel haben", berichtet Elis. Die Übungseinheiten in dieser Woche standen deshalb vor allem im Zeichen der effektiveren Zusammenarbeit in der Defensive. "Wir müssen uns konsequent helfen und besser im 1:1 nach vorne arbeiten und nicht nach hinten", erklärt der Coach. Aber auch im Angriff gibt es Optimierungspotenzial, weil die Spieler oft zu früh den Abschluss suchten und insgesamt keine gute Wurfquote erzielten. "Wir wollen wieder auf ein normales Niveau kommen. Wenn das gelingt, bin ich guter Dinge, dass wir zwei Punkte holen", sagt Elis, dessen Team sich an der Tabellenspitze orientiert.

In der Verbandsliga tritt der Tabellendritte TV Geistenbeck bei der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen an. Die Mannschaft um den Toptorschützen Kevin Wiedemann stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. "In der Halle geht es sehr emotional zu. Wir müssen kühlen Kopf bewahren und dürfen uns auf keinen Fall ablenken lassen", sagt TVG-Trainer Thomas Laßeur. Die HSG VeRuKa gehört für viele Experten zu den Topteams der Liga. Sie kassierte in den ersten Spielen allerdings schon Niederlagen gegen den Primus TSV Kaldenkirchen und zuletzt sehr unglücklich 25:26 in Vorst. Dort hatten auch die Geistenbecker nichts zu bestellen. Laßeurs Team hat das aber längst verdaut und tankte wieder viel Selbstvertrauen, zuletzt noch in dieser Woche mit einer guten Leistung beim 29:31 im Pokalwettbewerb gegen den Regionalligisten SG Langenfeld.

Der TV Korschenbroich II unternimmt den vierten Anlauf, die ersten Punkte zu ergattern. Erneut bekommt es die Mannschaft von Rogawska mit einem Gegner aus den oberen Tabellenregionen zu tun. Morgen (13.45 Uhr) kommt der Tabellenfünfte HSG RW Oberhausen.

(wiwo)
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