Lokalsport Schmidt mit neuer Taktik Dritte, Klee holt West-Bronze

Leichtathletik · Bei der international bedeutsamsten Nachwuchs-Gala des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mannheim traf Sarah Schmidt von der Turnerschaft Neuwerk/LAZ im 800-Meter-Rennen auf die Isländerin Anita Hinriksdottir und Belgierin Renee Eykens, die zur Zeit stärksten europäischen Junioren-Läuferinnen. Der 18-Jährigen Schmidt ging es in Mannheim nicht um eine erneute Spitzenzeit. Sie wollte sich ihr Ticket für die U20-EM absichern, was ihr auch gelang. "Und ich wollte hier eine andere Lauftaktik testen", sagte Schmidt.

 Sarah Schmidt lief in Mannheim auf Platz drei.

Sarah Schmidt lief in Mannheim auf Platz drei.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Nach einer für sie sehr verhaltenen ersten Runde überzeugte die LAZ-lerin erneut mit einer Klassezeit von 2:03,42 Minuten. Als beste Deutsche lag sie nur eine knappe Sekunde hinter Eykens und Hinriksdottir. In Absprache mit Bundes-Nachwuchstrainer Thomas Dreißigacker hatte sie mit ihrem Trainer Johannes Gathen eine für sie außergewöhnliche Renntaktik ausgewählt.

Statt mit einer schnellen ersten Runde, sortierte sie sich in Mannheim ganz bewusst im hinteren Feld ein. Mit 63,5 Sekunden lief sie die ersten 400 Meter sehr ruhig an. Schon in der Kurve erhöhte sie ihr Tempo und sammelte eine nach der anderen Läuferin ein. Bis zur 600-Meter-Marke schloss sie dann zum zwischenzeitlich weit enteilten Führungsduo auf und ließ das übrige Feld deutlich hinter sich. Die letzten 200 Meter lief sie nochmals in gut 30 Sekunden - so schnell wie noch nie auf dem letzten Teilstück. Zwar fehlte ihr auf den letzten Metern aufgrund ihres Zwischenspurts die nötige Kraft, um noch mal anzugreifen. Doch die neue Taktik passte und brachte Platz drei. Damit war sie die schnellste Deutsche.

"Sarah hat heute gezeigt, dass sie nicht nur eine Frontläuferin ist, sondern auch andere Lauftaktiken umsetzen kann. Für Läufe bei internationalen Meisterschaften ist das enorm wichtig", sagte ihr Trainer Johannes Gathen. Sarah Schmidt blickt nun optimistisch in Richtung U20-EM. "Dort will ich in den Endlauf und dann im erneuten Duell mit den besten Europas in meiner Altersklasse um die vorderen Plätze kämpfen", sagte sie.

Lisa-Sophie Klee von der Turnerschaft Neuwerk (LAZ) holte sich bei den Westdeutschen Meisterschaften der 15-Jährigen in Hamm mit persönlicher Bestzeit von 2:19,33 Minuten über 800 Meter die Bronzemedaille. Dabei blieb sie erstmals unter der begehrten 2:20-Minuten-Grenze. Sie ging das Rennen vom Start weg gewohnt offensiv an. Die 200-Meter-Marke passierte Lisa-Sophie Klee gemeinsam mit der späteren Siegerin Anna Rodenkirch von der LG Bernkastel/Wittlich schon nach gut 30 Sekunden. Die erste Hälfte der 800 Meter gingen die beiden Läuferinnen in 65 Sekunden durch. Das war ein flottes Anfangstempo, dem das übrige Feld kaum folgen konnte. Die zweite Runde wurde nun extrem schwer. Klee versuchte an der führenden Anna Rodenkirch (Endzeit: 2:17,00) dranzubleiben.

Als es auf die letzten 100 Meter ging, machte sie noch einmal all ihre Kräfte mobil. Die Gladbacherin spurtete, so gut es noch ging. Dabei musste sie dann Anna Rodenkirch ein wenig ziehen lassen und wurde auf der Ziellinie von der Landesverbandsmeisterin Jasmin Gurski (Düren, 2:19,30) um 0,03 Sekunden abgefangen.

Der Mönchengladbacher Hannes Schulz, der für die LAV Bayer Uerdingen/Dormagen startet, gewann bei einem Sportfest in Düsseldorf in der Altersklasse M14 das 800-Meter-Rennen. Schulz steigerte dabei seine bisherige Bestzeit um mehr als drei Sekunden auf 2:21,83 Minuten.

(off)
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