Lokalsport Rückschritt für chancenlose Borussia-Frauen

Frauenfussball · Der Bundesliga-Aufsteiger verliert daheim gegen den SC Freiburg 0:4 und ist nunmehr die einzige Mannschaft ohne Punktgewinn.

 Tiffany Cameron (links) hatte in Borussias Angriff einen schweren Stand gegen Freiburgs Abwehrspielerinnen. Eine Torchance hatte die kanadische Stürmerin, vergab beim 0:4 aber frei vor dem Gästetor.

Tiffany Cameron (links) hatte in Borussias Angriff einen schweren Stand gegen Freiburgs Abwehrspielerinnen. Eine Torchance hatte die kanadische Stürmerin, vergab beim 0:4 aber frei vor dem Gästetor.

Foto: Dieter Wiechmann

Sie klatschten mit den Ballkindern ab und schrieben fleißig Autogramme auf die Trikots der U 11-Mädchen des TuS Liedberg, die mit ihnen als Einlaufkinder den Rasen betreten hatten. Es war wohl eine willkommene Ablenkung für Borussias Frauen nach ihrem bislang bittersten Heimauftritt in ihrer Bundesliga-Premierensaison. Denn während der Aufsteiger zuvor gegen den SC Sand (0:1) und Turbine Potsdam (1:3) zumindest lange auf einen Punkt hoffen durfte, war er nun gegen den SC Freiburg chancenlos und verlor 0:4 (0:1) - womit Borussia als nunmehr einziges punktloses Team weiterhin am Tabellenende steht.

"Gemessen an den Spielen gegen Sand und Potsdam war das ein Rückschritt", fasste Gladbachs Cheftrainer René Krienen das Geschehen zusammen. Schon in der zweiten Minute hatte sein Team Glück, dass es nicht in Rückstand geriet, als der Ball nach einer Flanke auf die starke Giulia Gwinn nur knapp am langen Pfosten vorbeikullerte. Aber es sollte danach nicht allzu lange dauern, bis der SC, zu dem Borussia am 3. oder 4. Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals reisen wird, doch zu seinem Führungstreffer kam. Zweimal reagierte Borussias Torfrau auf der Linie glänzend, ehe Hasret Kayiki im zweiten Nachschuss zum 1:0 für die Gäste traf.

"Gegen Potsdam hatten wir den Willen, diese Abpraller und zweiten Bälle zu bekommen, diesmal nicht. Es hat uns an Überzeugung und Selbstvertrauen gefehlt. Wenn man qualitativ schwächer besetzt ist, muss man trotzdem etwas ausstrahlen. Das ist uns heute aber nicht gelungen", sagte Krienen. Stattdessen nahm Freiburg dem Liga-Neuling durch konsequentes Aufrücken die Luft zum Atmen, so dass Gladbach kaum für Entlastung sorgen konnte. Das Beste an der ersten Halbzeit war das Ergebnis - und das hätte sogar noch besser ausfallen können, hätte Tiffany Cameron nach einem Freiburger Schnitzer frei vor dem Gästetor die Nerven behalten.

"So ein Geschenk muss man dann auch einmal annehmen", sagte Krienen, der mit Trainerkollege Mike Schmalenberg zur zweiten Halbzeit einige Positionswechsel in der Verteidigung vornahm. Doch mit dem 0:2 in der 48. Minute waren alle Überlegungen schon über den Haufen geworfen. Borussia blieb ohne Torschuss im zweiten Abschnitt - und half in der Schlussphase bei den übrigen Freiburger Treffern kräftig mit. "Solche Fehler dürfen in der Bundesliga nicht passieren. Am Ende war es für meine junge Mannschaft schwer, den Kopf oben zu behalten. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten", sagte Krienen.

Eine Gladbacher Spielerin, die gestern nicht zum Einsatz kam, hatte zumindest ein persönliches Erfolgserlebnis: Madeline Gier wurde für die U 20-Weltmeisterschaft in Papua-Neuguinea vom 13. November bis 3. Dezember nominiert.

Borussia: Bellinghoven - Koj (46. Bogenschütz), Starmanns, P. Dallmann, Corres (56. Aerts) - Wahlen, Simons, Kleinikel, J. Dallmann (85. Kufner) - Lohmann, Cameron. Tore: 0:1 Kayikci (13.), 0:2 Gwinn (48.), 0:3 Starke (78.), 0:4 Starke (83.). Zuschauer: 258.

(RP)
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