Analyse Nur über Systemtreue kann der TVK Erfolg haben

Handball · Die neue Saison in der 3. Handball-Liga wird für den TV Korschenbroich und seinen Trainer Ronny Rogawska die größte Herausforderung bisher. Das Team wird zu den jüngsten und körperlich schwächsten Mannschaften gehören.

 Fabian Bleckat, Erik Hampel, Felix Krüger, Simon Bock, Gertjan Bongaerts, Philipp Schneider, Julian Mumme, Max Jäger, Mathis Pötzsch, Luca Bohrmann, Athletiktrainer Mirko Luft und Coach Ronny Rogawska (von links).

Fabian Bleckat, Erik Hampel, Felix Krüger, Simon Bock, Gertjan Bongaerts, Philipp Schneider, Julian Mumme, Max Jäger, Mathis Pötzsch, Luca Bohrmann, Athletiktrainer Mirko Luft und Coach Ronny Rogawska (von links).

Foto: TVK

Es ist so eine Sache mit ersten Eindrücken. Sie gelten als entscheidend, spiegeln aber nie das komplette Bild. Dass Drittligist TV Korschenbroich sein erstes Testspiel mit 17:31 (10:19) gegen Eintracht Hagen verloren hat, zeigt das deutlich. In der Verfassung von Montagabend war der TVK sicher nicht Drittliga-tauglich. Doch war es erst die zweite Einheit mit Ball eines komplett neuformierten Teams - nur die Torhüter Max Jäger und Felix Krüger standen in der Vorsaison für Korschenbroich auf dem Parkett - und der Gegner als Zweitliga-Aufsteiger ein großes Kaliber, deutlich eingespielter und körperlich überlegen. Erklärungen für die Niederlage.

Es wurde aber auch ersichtlich, dass Trainer Ronny Rogawska viel Arbeit vor sich hat, und dass das Ziel in der neuen Saison nicht anders als Klassenerhalt lauten kann. Quantitativ sind die Abgänge zwar durch zehn Zugänge ersetzt worden, qualitativ aber nicht. Einzig Simon Bock auf halbrechts überzeugte mit acht Toren, vom Rest kam noch viel zu wenig. Das ist zwar zu diesem Zeitpunkt nicht verwunderlich, gibt aber Hinweise. Da ist es nur ein geringer Trost, dass in Steffen Brinkhues und Aaron Jennes noch zwei Akteure fehlten, die in der Vorsaison bereits für den TVK spielten, denn beide müssen ebenfalls in nun kurzer Zeit weitere große Schritte in ihrer Entwicklung machen: Brinkhues braucht als Torjäger aus dem linken Rückraum mehr Selbstvertrauen, Jennes als Abwehrhüne mehr Präsenz als nur seine körperliche mit mehr als zwei Metern Länge. Und auch die Zugänge müssen sich rasch entwickeln.

Rogawska steht in seiner sechsten Saison als Coach des TVK vor seiner größten Herausforderung. Der ehemalige Erst- und Zweitliga-Trainer musste noch nie einen solchen Umbruch meistern. Selbst, als er in Düsseldorf seinerzeit mal Zugänge integrieren musste, waren das meist gestandene Spieler, denen er viele Grundlagen nicht mehr eintrichtern musste. Das ist nun anders. Rogawska weiß, dass sein Team in der neuen Saison nicht nur eine der jüngsten, sondern auch körperlich unterlegeneren Mannschaften sein wird. "Da wird sicherlich was fehlen", sagt er. "Aber das müssen wir dann spielerisch ausgleichen. Wir müssen hinten anfangen und uns dann Schritt für Schritt nach vorne arbeiten."

Was es dazu braucht, ist ein System - das hat der Däne. Was aber noch wichtiger ist: Die Spieler müssen es befolgen. Und zwar 60 Minuten in jeder Partie. Die individuelle Qualität wird in der neuen Saison beim TVK nicht hoch genug sein, um Spiele zu entscheiden. Umso wichtiger ist Systemtreue im Kollektiv. Nur so kann es Erfolg geben. Der Klassenerhalt wäre ein solcher. Das hat der erste Eindruck gezeigt.

(ame)
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