Lokalsport Meer will nicht der Musik hinterherlaufen

Fussball · Nach unschönen Urlauberlebnissen ist Trainer Erhan Kuralay zurück und kümmert sich wieder um sein Team.

Erschüttern kann Meers Trainer Erhan Kuralay nichts mehr. Mit seinen Eltern fuhr er für zwei Wochen in die Türkei. Es wurde nur teilweise Urlaub, weil die Familie in die Nachwirkungen des Putsches geriet. "Es war schon ein seltsames Gefühl. Mein Bruder, der mit dem Flugzeug kam, ist am Flughafen in die Auseinandersetzungen geraten. Wir haben uns um ihn sehr viele Sorgen gemacht. Jetzt bin ich froh, wieder hier zu sein", berichtet Erhan Kuralay.

Er ist damit auch wieder bei den blau-weißen Meerern. Um die hat er sich zusammen mit Co-Trainer Neki Logan seit Beginn der Vorbereitungszeit intensiv gekümmert. "Da konnte man direkt spüren, dass der Erfolg aus der vorigen Saison mit dem Klassenerhalt noch immer positive Nachwirkungen hat. Bei jeder Einheit zogen alle mit, und wir hatten immer eine tolle Stimmung. Das machte sich auch positiv bei den Testspielen bemerkbar. In Kleinenbroich haben wir 3:2 gewonnen, bei der Reserve des 1. FC Viersen siegten wir 5:2", sagt er.

Allerdings machte Kuralay zu diesem Zeitpunkt schon Schwachstellen in der Defensive ausfindig, bevor er in Urlaub fuhr und Neki Logan das Kommando übernahm. Die Abwehrprobleme wurden auch beim Turnier in Amern deutlich. Nur gegen Dilkrath blieb Meer ohne Gegentor, dafür setzte es drei Niederlagen.

"Leider haben wir uns auch nicht durch Spieler von anderen Klubs verstärken können. Die Spieler, die aus der Reserve aufrücken, machen ihre Sache gut, werden aber noch etwas Zeit brauchen, um in der höheren Klasse anzukommen. Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir zum Start eine Mannschaft haben, die alles geben wird. Wir überlegen auch, einige Spieler umzufunktionieren, um die Hintermannschaft stabiler zu machen", sagt Meers Trainer.

Sorgen bereitet ihm nur der Spielplan. Wie im Vorjahr haben die Blau-Weißen dabei kein Glück gehabt. Zum Auftakt geht es zum Landesliga-Absteiger St. Tönis, der sich enorm verstärkt hat und ebenso Aufstiegskandidat ist wie drei Tage später der VfB Uerdingen (ebenfalls Absteiger). Der dritte Gegner Wachtendonk dürfte auch Ehrgeiz haben und hofft, wieder in die Landesliga zurückzukehren.

"Das wird natürlich alles sehr schwierig werden. Aber ich bin sicher, dass die Mannschaft von Beginn an alles geben wird. Wir werden sehen, ob es gegen die Spitzenmannschaften dann reichen wird. Schön wäre es, wenn wir nicht wie im Vorjahr zunächst der Musik hinterherlaufen müssen", sagt Kuralay.

(RP)
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