Lokalsport Las Vegas lockt FC-Hoffnungsträger Timo Mehlich

Fussball · Der 18-Jährige bemüht sich um ein Stipendium in den USA. Zuvor will er aber noch dem FC im Abstiegskampf der Oberliga helfen.

 Technisch bestens geschult: Timo Mehlich.

Technisch bestens geschult: Timo Mehlich.

Foto: Theo Titz

Ab in die neue Welt, ab nach Las Vegas, heißt es für Timo Mehlich. Allerdings ist es gar nicht so einfach, dorthin zu kommen. Mehlich muss für ein angestrebtes Stipendium beispielsweise das nötige Durchstehvermögen, den Ehrgeiz und offensichtlich auch das nötige Können nachweisen - sportlich wie intellektuell. Gerade erst machte der 18-Jährige am Gymnasium in Giesenkirchen sein Abitur, und nun bereitet er sich auf die sprachlichen und fachspezifischen Prüfungen an der Internationalen Schule in Düsseldorf vor. "Mit einem Kumpel halte ich mich daneben fit. Auch da muss ich beweisen, dass ich qualifiziert bin", sagt er.

Den Kontakt nach Übersee hatte er noch als Jugendspieler der Borussia aufgenommen. Dort war man auf ihn aufmerksam geworden und hatte immer Kontakt zu ihm gehalten - nicht zuletzt wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten, die er nun auch bei seinen Einsätzen für den 1. FC Mönchengladbach in der Oberliga nachgewiesen hat. "Man hat mich beobachtet und mir diese Chance eröffnet. Ich weiß aber auch nicht, ob das nun auch alles in den nächsten Wochen klappt. Ich würde dann jedenfalls in einer College-Mannschaft spielen und kann mich vielleicht auch für Vereine empfehlen. Zudem ist Amerika sicher auch über den Fußball hinaus reizvoll, zumal ich dann dort auch studieren kann", sagt Mehlich.

Zuvor will er aber noch dem FC in den verbleibenden beiden Oberligaspielen helfen. "Ich habe mich beim FC nach meiner Zeit bei Borussia gut entwickeln können und mich sehr wohl gefühlt. Da kann ich vielleicht ein wenig zurückgeben", sagt Mehlich. Das klingt ehrlich, keinesfalls wie die auswendig gelernten Stereotypen vieler Fußballer. Bei seinen bisherigen Einsätzen hat er jedenfalls gezeigt, dass er für die Mannschaft von Stephan Houben eine erhebliche Verstärkung ist. Technisch bestens geschult, mit viel Willen und Durchsetzungsvermögen, Übersicht und Torgefahr könnte er dann auch durchaus höher als in der Oberliga spielen.

"Ich weiß noch nicht genau, wie ich mich entscheiden werde und kann. Wenn ich noch ein Angebot aus einer höheren Spielklasse bekomme, muss ich sicher darüber nachdenken", sagt Mehlich. Am Sonntag will er sein Können noch einmal beim letzten Heimspiel des FC gegen Hiesfeld beweisen: "Es wäre schön, wenn wir gewinnen könnten", sagt er.

Das dürfte nicht leicht werden, denn Houbens Kader hat sich zuletzt aufgrund von Verletzungen erheblich verkleinert. "Ich muss wegen der Ausfälle die Defensive komplett umstellen und werde wohl nur noch zwei Auswechselspieler auf der Bank haben", klagt der FC-Trainer. Für ihn selbst geht es bekanntlich eine Woche später auch in eine neue Welt: nicht in die USA, aber zu Landesligist SV Straelen.

(RP)
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