Lokalsport Laermann: 21-Stunden-Reise zur WM-Silbermedaille

Triathlon · Ralf Laermann und Steffi Meyers vom M. Gladbacher TV 1848 haben bei der Weltmeisterschaft der internationalen Triathlon-Union in Mexiko auf der Insel Cozumel, einer 60 Kilometer langen Insel vor Yukatan, Bundesstaat Quintana Roo, Silber, Platz vier, viele Erfahrungen und bleibende Eindrücken eingesammelt.

Für das Abenteuer nahmen die beiden eine 21-stündige Zug-Flug-Schiff-Pkw-Reise auf sich. "Dazu kam dann noch ein Klima mit heißen Temperaturen und enorm hoher Luftfeuchtigkeit. Ein paar Tage zur Akklimatisierung waren da schon nötig", sagte Laermann.

Beim Kurztriathlon ging er auf der dritten Disziplin Laufen als Dritter auf die Strecke und überholte den US-Amerikaner Sam Switzer. "Die Laufstrecke hatte keinen Schatten", sagte er. Es kam zum Duell zwischen ihm und dem Mexikaner Jose Conzalez Davilla. Laermann erhöhte etwas das Tempo. Schnell waren zehn Meter zwischen ihm und dem Mexikaner. Doch der kam wieder näher, angefeuert durch Rufe seiner Landsleute ließ er sich nicht abschütteln. So ließ der 58-jährige es auf den Zielsprint ankommen.

Auf dem Papier war er der bessere Läufer, führte bis 300 Meter vor dem Ziel. Dann zog der Mexikaner vorbei. Laermann versuchte, dran zu bleiben. "Mir wurde aber schwarz vor Augen sengender Hitze. Es ging nichts mehr. Ich dachte, mein Kopf platzt. Ich musste das Tempo rausnehmen", sagte er. 13 Sekunden lief ihm der Mexikaner davon.

Laermann hatte schon von seinem nächsten Weltmeistertitel geträumt. "Damit hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gerechnet." Nach 1:05:33 Stunden finishte er als Vize-M55-Weltmeister. Bei der WM auf der olympischen Distanz 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen lag Laermann kurze Zeit auf Platz drei. Ihm blieb am Ende mit 2:18:51 Stunden "nur" Platz vier.

W50-Seniorin Steffi Meyers zeigte ein ausgeglichenes Rennen: Schwimmen Platz 28, Rad 27, Laufen 32 Sie kam nach 2:50:52 ins Ziel. Mit Rang 31 wurde es zum Schluss auch der anvisierte Mittelfeldplatz in einem äußerst stark besetzten WM-Teilnehmerfeld. Meyer zeigte eine gute Laufleistung und lief als Achte in die Wechselzone. Doch unter diesen erstmalig ungewohnten Bedingungen im offenen Meer und ohne Neoprenanzug blieb sie hinter ihren Möglichkeiten. Als Zwölfte ging sie auf die Laufpiste und arbeitete sich hier noch mal nach vorne auf Platz zehn. Die Endzeit betrug 48:56 Minuten.

(RP)
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