Lokalsport Jolina Schmitz holt überraschend Bronze

Leichtathletik · Die LAZ-Athletin wollte bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften ins Finale. Da holte sie Edelmetall. Damit erfüllte sie sich einen Traum.

 Hoch erfreut und überrascht von sich selbst: LAZ-Athletin Jolina Schmitz präsentiert ihre Bronzemedaille, die sie sich über 400 Meter holte.

Hoch erfreut und überrascht von sich selbst: LAZ-Athletin Jolina Schmitz präsentiert ihre Bronzemedaille, die sie sich über 400 Meter holte.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Eine tolle Stimmung herrschte bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der Nachwuchs-Leichtathleten. Das Grenzlandstadion wurde zuweilen zum Hexenkessel. Anlass dazu gab es reichlich. Wie beim 800-Meter-Finale der U18. Zwischen Meister Jonas Baedeker (SC Neubrandenburg) und Vize-Meister Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde) kam es zu einem erbitterten Zweikampf, der am Ende in 1:53,04 zu 1:53,39 Minuten entschieden wurde. Und wie muss sich der Jahrgangsbeste der U20, Karl-Moritz Meier vom Sportclub Magdeburg, gefühlt haben, als er im Vorlauf über 400 Meter Hürden nach seinem Fehlstart disqualifiziert wurde?

Die Gladbacher Helden: Zu der erwarteten Goldmedaille des U18-Speerwerfers Fabian Strehlau vom LAZ Mönchengladbach (RP berichtete) kam die völlig unerwartete Bronzemedaille für seine Vereinskameradin Jolina Schmitz, die die 400-Meter-Strecke der U18 in 56,64 Sekunden absolvierte. Lisa-Sophie Klee, ebenfalls vom LAZ, lief noch einmal zur Anzeigetafel, um sich zu vergewissern. "Es ist definitiv. Wir haben zweimal geguckt: Du bist Dritte." Der vierte Platz ging hier in 56,66 an Anna Wagner (LG Weißig).

Jolina Schmitz konnte es gar nicht fassen, sie war einfach nur glücklich. "Das war für mich eine große Überraschung. Eigentlich wollte ich nur ins Finale kommen", sagte die 16-Jährige. Sie nimmt sich jetzt vor: "Künftig werden die 400 Meter meine Strecke, die 800 Meter will ich nicht mehr so häufig laufen, weil mir da einfach die Erfolge fehlen."

Ihr Trainer Johannes Gathen freute sich mit ihr. "Eine Medaille war bei ihr nicht kalkuliert. Sie erfüllte sich einen kleinen Traum und machte einen Quantensprung. Sie lief an zwei Tagen mit 56,56 und 56,64 Sekunden fast die gleiche Zeit und hat sich um über eine Sekunde verbessert", sagte er.

Der Mönchengladbacher Norbert Königs, Kampfrichter-Obmann im Landesverband Nordrhein, trug die Verantwortung für die Einsatzplanung der Wettkampfmitarbeiter. "Alle sind an ihren Plätzen. Jeden Tag sind hier 100 Kampfrichter im Einsatz", sagte er mit Blick auf seine Unterlagen. Johannes Gathen ergänzte: "Von uns sind ebenfalls 100 Helfer jeden Tag zur Stelle. Dahinter stehen wir als LAZ und Mönchengladbacher LG." Esther Fittko, Vizepräsidentin des Deutschen Leichtathletik Verbandes, war zufrieden. "Es ist ein wunderschönes Stadion, tolle Wettkämpfe, zuschauerfreundlich und Leichtathletik zum Anfassen. Wir sind mit den Jugendmeisterschaften zum vierten Mal hier. Wir kommen gerne wieder", sagte sie. Im kommenden Jahr sind aber erst mal wieder die Senioren mit ihren "Deutschen" im Grenzlandstadion dran.

Einziger Wermutstropfen der gelungenen Veranstaltung war der schwere Unfall einer Athletin aus Leverkusen beim Stabhochsprung (RP berichtete) am Freitag. Die U18-Springerin Leonie Lampe fiel bei ihrem Sprung in den Einstichkasten und erlitt einen offenen Bruch am Arm. Sie wurde per Helikopter ins Krankenhaus geflogen. Die Operation ist bereits gelaufen. Die Meisterschaft wurde unterbrochen nach der Verletzung, die für viele Beobachter ein Schock war. "Alle haben besonnen aber reagiert. Wir haben hier keinen Deutschen Meister gekürt, alle Athletinnen bekamen eine Erinnerungsurkunde", sagte Esther Fittko.

Es gab eine weitere nette Geste im Grenzlandstadion. Der Deutsche Leichtathletik-Verband ehrte die Medaillengewinner der U18-Europameisterschaften (Georgien) und U20-Weltmeisterschaften (Polen). "Das war eine Premiere und soll künftig Bestandteil der Deutschen Jugendmeisterschaften bleiben", sagte Johannes Gathen, Organisationsleiter vor Ort.

(off)
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