Lokalsport In Mönchengladbach lernen für eine Karriere als Tennisprofi

Tennis · Mit dem 16-jährigen Justin Barki ist auch ein Spieler aus Indonesien im Hauptfeld der NRW Junior Open am Bunten Garten dabei.

Nach seinem Spiel gegen Stefan Hampe musste Justin Barki erst einmal durchatmen: Gezeichnet vom umkämpften Match musste der junge Mann aus Indonesien sich in der ersten Runde des Hauptfeldes am Bunten Garten geschlagen geben. In zwei lange ausgeglichenen Sätzen machten einige Fehler Barkis letztlich den Unterschied: Er unterlag mit 4:6, 5:7. Im Nachgang kann er der Niederlage jedoch viele gute Aspekte entnehmen: "Stefan war unglaublich stark. Trotz der Niederlage war das Spiel sehr wichtig für mich. Ich habe viel gelernt."

Lernen und sich inspirieren lassen: Dies sind seine Hauptziele seiner momentanen Deutschland-Reise; ein Förderprogramm des Welttenisverbandes ITF macht sie möglich. Eines Tages soll es klappen mit der Profi-Karriere. Bis dahin möchte Justin so viel wie möglich aufsaugen und vor allem: Tennis spielen. Er kam von einem Turnier aus Offenbach nach Gladbach und ist vom Turnier-Niveau überwältigt: "Alle Spieler sind unglaublich stark. Sogar die ungesetzten Spieler verlangen einem alles ab."

Dass in der Bundesrepublik gerade das männliche Tennis häufig und scharf kritisiert wird, kann Justin nicht verstehen. Für ihn seien Spieler wie Philipp Kohlschreiber oder Mischa Zverev sogar Vorbilder, sagt er. Nicht nur das deutsche Tennis, auch die deutsche Landschaft gefällt ihm. "Deutschland ist ein wunderbares Land. Ich werde nach den Turnieren hier noch eine Zeit lang Urlaub machen."

Mönchengladbach ist daher für ihn nur eine Zwischenstation im vollgepackten Tennis-Kalender. Dennoch möchte er die NRW Junior-Open auch im nächsten Jahr einplanen. Er fühlt sich sehr wohl: "Mir gefällt die Umgebung der Anlage sehr gut. Alles ist so schön grün. Dazu sind die Leute super nett. Das Essen schmeckt mir auch bestens." Danach schaut er sich das Klubhaus ganz genau und und lacht ein bisschen. "So eine Infrastruktur eines Tennis-Clubs habe ich bislang noch nicht gesehen. Solch ein Klubhaus zum Beispiel gibt es zum Beispiel bei uns in Indonesien nicht." Die europäische Kultur, vor allem das Klima verlangte ihm zu Beginn schon einiges ab. Nun hat er sich an die Umstände gewöhnt.

Gewöhnen kann man sich wohl auch an das Gesicht von Anastaszja Rosnowska: Die Siegerin des vergangenen Jahres hat sich gestern nach der Qualifikation in die zweite Runde des Hauptfelds gespielt: Sie bezwang die Lettin Irina Lapustina mit 6:4, 6:2. So will sie heute ihren 17. Geburtstag im Clubhaus feiern: Die Spielerparty am Abend kommt da gerade recht. Und danach will die Hannoveranerin alles dafür tun, dass es am Ende der Woche erneut Grund zum Feiern gibt.

(seu)
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