Lokalsport Im roten Bereich

Fussball · Nach drei Platzverweisen ist die Offensivabteilung von Landesligist VfL Jüchen arg zusammengeschrumpft.

Ein Klub sieht Rot, bleibt aber unaufgeregt. Landesligist VfL Jüchen macht nicht einmal der augenblicklich nicht zufriedenstellende Tabellenplatz (13) die meisten Sorgen. Vielmehr sind es die Roten Karten, die sich inzwischen drei Spieler eingehandelt haben und nun die auch so schon keineswegs schwungvolle Offensivabteilung weiter schwächen.

Nail Mazlumovski hatte sich beim 4:1-Sieg gegen Odenkirchen in der 86. Minute eine Rote Karte eingehandelt und muss noch einmal aussetzen. Beim 0:1 am vergangenen Sonntag in Velbert bauten dann Manuel Sousa und Mohamed Chaibi die Sektion der Gesperrten auf ein Trio aus. Vor dem Kellerduell am Sonntag gegen Heiligenhaus ist Jüchens Offensivabteilung damit erheblich zusammengeschrumpft.

Doch rechtzeitig könnte ein Retter auftauchen. Thorben Schmitt, der zwei Wochen in Urlaub war, wird morgen zum Training zurück erwartet. Immerhin hat er bisher schon drei Tore erzielt und könnte Sonntag so durchaus Jüchens Heilsbringer sein.

VfL-Vorsitzender Christoph Sommer verliert dank seines sonnigen Gemüts allerdings auch in der momentanen Lage nicht die Geduld: "Nachdem wir ein wenig Luft geschnappt haben, betrachten wir das Ganze sachlich und denken über Lösungen nach", sagt er. Die erste ist eine Zwangslösung: Andere müssen nun in die Bresche springen. "Sie können diese Chance wahrnehmen, um sich in die Mannschaft zu spielen", findet Sommer.

Allerdings will es der Vorsitzende nicht nur bei Geduld und guten Worten bewenden lassen. "Wir werden das mit unserer eigenwilligen Art regeln. Wir stellen nicht alles in Frage und werden keinen Druck auf die Spieler ausüben, sie aber in die Pflicht nehmen", sagt Sommer. Verbale oder tätliche Aussetzer sollen jedenfalls künftig aus dem Repertoire der Kicker gestrichen werden.

Stattdessen sollen Tore erzielt werden, und das auch ohne das Rot-Trio. Seit dem 21. August und 277 Spielminuten traf Jüchen nicht mehr ins gegnerische Tor. "Die brauchen wir, damit das Team wieder gefestigt wird. Glücklicherweise haben auch andere Klubs ihre Probleme. Wir haben in der Vergangenheit schon andere Dinge wieder in die Reihe gebracht", gibt sich Sommer zuversichtlich.

Nicht nur die Vorstandsetage wird den Spielern ins Gewissen reden, auch Trainer Sebastian Muyres wird sich etwas einfallen lassen müssen. Sicherlich wird Thorben Schmitt eingesetzt werden. Die Neuzugänge Emre Ot und Yuki Ohara dürften eine Chance erhalten. "Gegen Heiligenhaus müssen wir Tore schießen und gewinnen, um uns ein wenig nach oben abzusetzen", sagt Muyres.

(RP)
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