Lokalsport Hockeyspieler siegen nach Schweigeminute

Hockey · Zum Auftakt der Zweiten Hallen-Bundesliga gewinnt der GHTC 3:1. Auch die Frauen und der Rheydter SV jubeln.

Für einen kurzen Moment war es in der Halle des Gladbacher HTC am frühen Samstagabend mucksmäuschenstill. In Gedenken an die verstorbene Vereins-Ikone Uli Vos (siehe separaten Artikel: "Trauer um Olympiasieger Vos") gab es vor dem Auftakt zur Zweiten Bundesliga zunächst erinnernde Worte und anschließend eine Schweigeminute. Unmittelbar danach wurde es beim Anpfiff aber richtig laut. Genau so hätte es sich der Olympiasieger von 1972 sicher vorgestellt. Und auch das Ergebnis schmeckte den Gladbachern: Mit einer für Hallenverhältnisse mageren Torausbeute von 3:1 (2:1) setzten sie sich zum Start unterm Hallendach gegen den THC Bergisch Gladbach durch. Die Mission Erstliga-Rückkehr hat begonnen.

Trotz des Erfolgs gibt es für den neuen Trainer Marcus Reifenberg aber noch einige Baustellen. Vor allem im Spielaufbau klappte am Samstag zu Beginn nur wenig, wie der 30-Jährige erklärte: "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr nervös begonnen und viele Abspielfehler im Aufbau begangen. Das war im zweiten Abschnitt nicht mehr so, weil wir uns besser angestellt und gefühlt 20 Chancen herausgespielt haben. Unser Torabschluss war demgegenüber aber alles andere als gut." Viel Lob kassierte der GHTC dagegen für seine Defensiv-Leistung und die Statistik von nur einem Gegentor in 60 Minuten. "Sehr positiv war, dass wir Bergisch Gladbach insgesamt nur drei Torschüsse und ein Tor erlaubt haben", sagte Reifenberg, der ein Sonderlob für seinen Torhüter Lars Link übrig hatte: "Lars hat gut mitgespielt, war immer auf Ballhöhe und zur Stelle. Schade, dass er das Gegentor kassiert und nicht zu Null gespielt hat."

In Erinnerung wird der Auftakt unterdessen für den Gladbacher Elias Trueson bleiben. Der Stürmer musste während des Spiels nach einem Cut im Gesicht vom Arzt getackert werden, stand aber fünf Minuten später schon wieder auf dem Feld und war am dritten Gladbacher Treffer beteiligt. Für die Tore zeichneten am Samstag Paul Tenckhoff (3. Minute), Philip Schmitz (28.) und David Ascenso Franco (46.) verantwortlich.

Die ersten Punkte sind gestern auch auf das Konto der Regionalliga-Damen des Gladbacher HTC gewandert. Im Auswärtsspiel beim DSD Düsseldorf gewannen die Gladbacherinnen 7:6 (4:4). Trainer Achim Krauß sagte nach der Partie erleichtert: "Der Sieg tut richtig gut." In der ersten Hälfte wechselte die Führung ständig hin und her, wobei der GHTC aber spielerisch eigentlich mehr Mittel hatte. Dabei gab es gute und weniger gute Phasen, wie Krauß erklärt: "Wie so oft haben sich Genie und Wahnsinn abgewechselt."

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die GHTC-Frauen aber solider und führten zwischenzeitlich mit 7:4, bevor der DSD nur noch in der Schlussphase verkürzen konnte. Die Gladbacher Tore in der Landeshauptstadt erzielten Laura Kandt (2 Treffer), Joana Scholten-Reintjes, Nina Starck, Silke Ungricht, Katja Plauk und Clara Boveleth.

Einen Erfolg gab es auch für den Rheydter SV in der Herren-Oberliga. In einem zerfahrenen Spiel setzte sich der RSV knapp, aber letztlich verdient mit 6:5 (3:1) gegen den Bonner THV II durch. Nach gutem Start und früher 3:0-Führung kamen die Gäste nach der Pause zum Ausgleich. Für RSV-Trainer Belal Enaba war das unnötig: "Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff, haben uns das Leben dann selber schwer gemacht." In der entscheidenden Phase war der RSV aber doch obenauf, weil Sebastian Cymorek durch eine Einzelaktion den finalen Treffer besorgte. Dazu waren noch Kai Schmitz (3) und Sebastian Wodyla (2) erfolgreich.

(knue)
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