Lokalsport Gladbach bowlt jetzt in der Oberliga

Bowling · Thorsten Gellissen nimmt ein paar Schritte Anlauf. Beim letzten gleitet er. Das rechte Bein ist nach hinten abgespreizt. Der Bowlingball rollt nun über die Bahn. Zwischen zehn und 16 amerikanischen Pfund wiegen die Bälle beim Sportbowling.

Ein Pfund sind 0,453 Kilogramm. Und wo eben noch zehn Pins in Reih' und Glied zu einem Dreieck geformt waren, steht jetzt nur noch eine "Schwiegermutter" - zwei Pins, die direkt hintereinander angeordnet sind, sind standhaft geblieben. Gellissen ist mit seinem Wurf zufrieden. Er klatscht mit seinem Teamkollegen Uwe Braun ab.

Gellissen ist Sportwart des 1. BC Bowling Lounge Mönchengladbach. 2012 gründeten einige ehemaligen Spieler des VfB Rheydt den Verein neu und schlossen sich dem Hauptverein KV Rheydt an. Im vergangenen Jahr verließ der 1. BC Bowling Lounge um seinen Ersten Vorsitzenden Hans Gellissen den KV Rheydt wieder und schlüpfte erneut unter das Dach des VfB Rheydt. Durch die Neugründung mussten die Spieler aber von vorne beginnen, vor allem was die Spielklasse betraf.

Der 1. BC Bowling Lounge ging in der Saison 2012/13 in der Bezirksliga an den Start und stieg am Ende der Spielzeit als Meister in die Landesliga auf. Als Landesliga-Meister sicherten sie sich nur ein Jahr später den Aufstieg in die Verbandsliga, und setzten auch dort ihren Durchmarsch direkt fort. "Somit spielen wir in der kommenden Saison in der Oberliga, der zweithöchsten Liga in Nordrhein-Westfalen. Unsere Ambition ist der sofortige Aufstieg in die NRW-Liga", sagt Uwe Braun, der wie Thorsten Gellissen zur Ersten Mannschaft des Bowlingvereins gehört. Auch Karl-Heinz Kurrich, Bernd Wolf, Tobias Kosmalla, Marcel Hendriks und Friedhelm Schillings werden ab dem 23. August, wenn für die Gladbacher Sportbowler die Oberliga-Saison 2015/16 startet, für den 1. BC antreten. "Außerdem werden wir uns mit Werner Breidert verstärken, der auch Trainer sein wird", sagt Braun.

Einmal pro Woche trainiert der Klub, der auch eine Zweite Herrenmannschaft sowie eine Damenmannschaft hat, auf der Bowling-Anlage an der Gartenstraße. "Bowling ist ein absoluter Gewohnheitssport. Es kommt nicht auf die Kraft, sondern auf die Konzentration an. Das Timing, der Ablauf und die Haltung müssen stimmen, deswegen muss man es immer und immer wieder trainieren - das wird meist unterschätzt", erzählt Thorsten Gellissen, der wie die anderen Bowler seine eigenen Bälle mit zum Training mitbringt. "Zum Teil schleppe ich sieben Bälle mit mir rum. Im Gegensatz zu den Hobbyspielern gehen wir nur mit den Fingerspitzen in den Ball und die Löcher dafür sind jeweils auf die Finger des Spielers angepasst", sagt Gellissen.

Auch was die Oberfläche der Bälle angeht, gleicht nicht einer dem anderen. Je nach Ölbild der Bahn wird zwischen rauer und glatter Ball-Oberfläche gewählt. "Die Laufeigenschaften der Bälle können so besser kontrolliert werden", sagt Braun. Die Laufeigenschaft seines nächsten Wurfes hat der Bowler optimal kontrolliert. Der Ball rotiert auf der rechten Bahnseite, ehe er nach innen einen Haken schlägt und die Pins abräumt.

(rost)
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